06.-09.12.2017
Die letzten Tage verbrachte ich doch noch in Canoa Quebrada. Die Freiheit als Arbeitsloser, die Unbeschwertheit ohne schweren Rucksack mit leichten Füßen zu genießen hat Spaß gemacht. Ich habe mich sogar zu einer vom KBC organisierten Boots- und Buggytour hinreißen lassen. Die Buggytour war ganz nett, wobei ich jedoch den Buggy gern selbst durch die Sanddünen gesteuert hätte. Es waren drei Buggys und natürlich mussten wir zweimal halten. Beide Male blieb jeweils ein Buggy stehen und es musste Sprit von unserem in die anderen umgefüllt werden. Welch Klischee.
Die Bootstour war halt eine Bootstour. Der Unterschied zu ähnlichen Angeboten in der Heimat waren auch nur die Landschaft und der an Steuerbord hängende Grill. Zumindest für mich erwähnenswert das Testen von Calamari. Ganz okay, aber ich bleibe bei Huhn. Shrimps und Austern habe ich gemieden.
Am letzten Abend spielten wir Dart in einer der vielen Kneipen. Eine deutsche, vollelektronische Dartscheibe mit vielen Spielmöglichkeiten war nach einer merkwürdigen Billardpartie mein Highlight. Nachdem Matthias beim Spiel 301 zuerst die 0 erreichte und nach einem erstaunlich energiegeladenem „Ha!“ seinen Sieg feierte, durfte ich beim zweiten Spiel den Preis mit nach Hause nehmen.
10.-12.12.2017
Meine Reise begann also mit einer nächtlichen Bustour nach Natal, was auf Portugiesisch Weihnachten bedeutet. Weihnachtlich geschmückt war sie, als ich dort war, doch ich könnte mir auch vorstellen, dass die Deko das ganze Jahr über bleibt. Der dreckige Rest der Stadt wird auf jeden Fall von den Bewohnern das ganze Jahr über gepflegt.
Der Dreck wird mich in ganz Brasilien entlang der Küste begleiten; was jedoch einzigartig in dieser Stadt war, ist die Abschirmung der Gebäude. Sämtliche Häuser sind mit dicken Mauern abgegrenzt, auf welche Glasscheiben eingemauert sind oder auch häufiger klassisch gewickelter Stacheldraht.
Auch typisch für Brasilien: Ampeln sind nachts mehr Hinweis als Pflicht.
Auf meiner Taxifahrt zum Hostel auf vier Spuren sah ich einen Tannenbaum aus Lichterketten, beleuchtete Engel in den Bäumen, sowie meinen ersten Subway und McDonalds. Ein untrügliches Zeichen für Zivilisation.
Dank App sogar angekommen an meiner Stacheldrahtmauer.
Willkommen zurück im Hostel-Leben.
Als ich morgens erwachte, pennte meine Bettgefährtin noch. Wann, wie und warum sie sich zu mir gesellt hat, kann ich nicht beantworten. Auch wundert es mich als eigentlicher Hundeliebhaber auserwählt worden zu sein, aber ich fühlte mich dennoch geschmeichelt.
Vom Balkon aus sah ich flache Bauten mit einzeln herausragenden Wolkenkratzern. Ich wurde misstrauisch und googelte „10 Dinge, die man in Natal machen sollte.“ Vorwiegend Strände besuchen, na toll. Genau meine Stadt.
Gleich mal geschaut, was man in Rathenow machen sollte: Denkmäler besuchen und wir kommen gerade so auf die 10, haha.
Ergo hab ich den Strand besucht.
Es gibt viel Strand, das muss man ihnen lassen, doch mich interessiert aktuell nur mein Hunger. Ich schaue so negativ drein, dass man sich trotzdem nicht wagt, mich anzusprechen, obwohl mein Magengrummeln weit zu hören sein muss.
Die Polizei mit MP ist auch am Strand aktiv. Was entdecke ich noch? Pralle Ärsche! Was mich kurzzeitig schafft vom Hunger abzulenken (die Polizei nicht). Ich diskutiere mit mir und versuche das Phänomen zu erklären. Wieso sind die Ärsche hier so anders. Mit Klima und Fettspeicherung für den Winter kann es nichts zu tun haben, denn dann hätten unsere Mädels die größeren Ärsche. Geht es wirklich darum einen für sie sorgenden Mann ranzubekommen und dann nur noch auf der faulen Haut zu liegen? Sind unsere Frauen aktiver selbst nach Mannesfund? Zeichnete sich schon zu Evolutionsbeginn ab, dass unsere Frauen andere Ansprüche haben würden und sie mit ihrem Hinterteil sowieso keinen anziehen wollen, sondern er bitte schön die inneren Werte ergründen soll? Ich grübele immer noch.
Ich finde was zu essen in einer Bäckerei, die „Fabrikverkauf“ durchführt. Ich fühle mich in einem Programm von Mario Bart.
Ich entdecke auch kleine, gut versteckte, schöne Ecken. Viele schicke Hauseingänge, kleinere Flecken unberührter Natur (natürlich eingezäunt) und die ersten Graffiti.
Mein erster Bus zur ausgedehnteren Stadterkundung bleibt liegen - was ein Klischee. Dafür kostet die Fahrt durch die ganze Stadt nur einen Euro.
Ich überlege ein Foto von McDonalds zu machen doch entscheide mich dagegen. Die brasilianische Fahne im Vordergrund macht es auch nicht besser. Vielleicht ja stattdessen von Bobs Burger? Jap!
Vorm Krankenhaus sind Kanonen aufgestellt, Hochhäuser haben 30 Stockwerke und eine Schule trägt den Namen Winston Churchills.
Insgesamt sieht es aus wie Kuba, nur dreckiger: Wunderschöne kaputte Gebäude. Ich nenne es hiermit „Ruinen-Romantik“. Kann man, glaube, nur als Tourist so sehr genießen.
Weit raus bin ich gefahren, anscheinend Richtung Slums. Auf jeden Fall empfahl mir eine Dame mein Handy wegzustecken, aus Angst vor Dieben. Das witzige war, dass ich sie zunächst nicht verstand und ihr zu Übersetzungszwecken das Handy in die Hand drückte. Haha. Straßenraub erlebte ich übrigens nicht in Brasilien.
Im Hostel sammelten sich ein paar Leute um ein Telefon und sangen ein Geburtstagsständchen auf Portugiesisch. Wie nett.
Meine Route führt heute nach Pipa und dank brasilianischer Pünktlichkeit wartete ich nur eine Stunde und 45 Minuten länger als geplant auf den Bus.
Dabei mal wieder neue Theorien zur Ärsche Thematik. Sorry, aber ich hatte viel Zeit und alle anderen Weltprobleme habe ich schon durchdacht und gelöst. Nun also zur neuen Theorie:
Vielleicht kam die Stuhlentwicklung hier zu spät und sie brauchten das Sitzpolster hier länger und die Evolution kam noch nicht mit der Korrektur nach. Oder gar komplett andersherum: Es gab Stühle viel früher als bei uns und sie entwickelten das sogenannte Sitzfleisch einfach schon früher. Ist ja bei uns auch immer mehr im Kommen...
Endlich kam die Landschaft, die ich mir von Brasilien erhofft hatte. Savanne wechselte mit Urwald und ich genoß einfach nur die Landschaft.
Bei der Anfahrt nach Pipa schoss ich schon die ersten Fotos der Küste. Schon traumhaft schön.
Eine enge Straße führte durch den Ort und am Ende stieg ich aus und wurde kurz danach von meiner Vermieterin abgeholt - welch Service.
„Wie finde ich dich?“ „1.88m, Backpack und aufs Handy starrend.“
Nachdem die Kindersitze hinten verstaut waren, ging es zur Unterkunft. Ich glaube, es wird die beste Unterkunft der Reise bleiben.
Ich packte aus, brachte die JBL in Stellung und genoß die Musik und Ruhe, kein Widerspruch.
13.12-16.12.2017
Pipa. Paradies. Strände, gesüßter Açaí, kurzzeitiger Regen und der Beginn einer Erkältung. Das war Pipa.
16.-18.12.2017
Sollte nur eine Übernachtung in meiner geliebten Stadt Natal werden, denn anders geht es nicht nach Salvador. Im Endeffekt wurden es zwei, da ich nicht krank in den Bus wollte. Schlafen, Früchte und YouTube Clips. Klappt immer.
18.-19.12.2017
Die Busfahrt nach Salvador.
Weite Steppen und vereinzelte Bäume der Savanne prägen mein Landschaftsbild. Es sieht wie Australien aus. Könnte am Breitengrad liegen.
In kleinen Siedlungen sah ich immer wieder Restaurants und frage mich noch immer, wann die fünfzehn aufgestellten Stühle denn besetzt werden.
Überall stehen weiße magere Rinder an Hängen und kleinen Teichen. Meine Augen suchen nach Alligatoren und finden keine. Was nicht bedeutet, dass sie nicht da sind!
Die kleinen Lehmhütten am Rand würde wohl jeder als romantisch ansehen. Doch wer möchte darin wohnen?
Große Kakteen kommen zum Landschaftsbild hinzu. Ich mag die Aussicht.
Mein Blick erhascht drei Kühe auf dem Weg zum Wasserloch. Der Bus ist zu schnell unterwegs und so verpasse ich, wie sie garantiert von einem Alligator verschlungen werden!
Die Poussada Shalom scheint schon seit Jahren außer Betrieb zu sein und wirkt eher wie ein Bestandteil eines survival shooters.
Die Welt rauscht im Bus schneller vorbei als man es annimmt. Ich erinnere mich an meinen Irlandausflug mit dem Auto, bei dem dies ebenfalls der Fall war.
Der Stand am Straßenrand bietet Zwiebeln und wifi - das macht mir Angst.
Die Spritpreise an der Tankstelle sind aufgemalt und wenn es nicht so sein sollte wie beim KBC mit den Windstärken, welche alle zwei Wochen aktualisiert werden, dann haben die hier einen sehr stabilen Kurs.
Bananen hängen an Bäumen und ich komm nicht ran.
Ein erster Cowboy geleitet in Warnweste ein paar Rinder weg von den hochgefährlichen Wasserlöchern.
Na super. Kindergeplärre wie im Flieger. Witzig, dass das Handy „Geplärre“ kennt. Hätte ich also auch fliegen können.
Wenn ich übrigens schneller wäre und nicht ständig Martensteins Kolumne in der „Zeit“ lesen würde, könnte ich super Fotos von wunderschönen Flüssen mit Fabriken im Hintergrund machen.
Auch in Brasilien werden Motorradfahrer vom Regen überrascht.
Ich sehe einen Storch am Teich stehen und will ihn vor dem Krokodil warnen...zu spät (wahrscheinlich).
Kann der Typ nicht wenigstens an einen Baum pinkeln statt an die Bushaltestelle mit geparktem Auto daneben?!
Wer hätte das gedacht: Mich langweilt der Dschungel schon. Ich will Abwechslung. Ich will Tiere sehen. Elefanten, Löwen oder wenigstens eine Giraffe. Ich glaub, ich bin im falschen Land.
Beim Fotografieren bin ich auch zu langsam. Da war ungelogen ein LKW Anhänger, der garantiert vom Hulk zerfetzt worden ist.
Wir haben das Bergland erreicht. Auf einer Seite des Busses geht es steil hoch, auf der anderen Seite sieht es relativ normal aus. Ich sitze natürlich auf der „normalen“ Seite und frage mich: Wie lange muss es auf einer Seite des Busses eigentlich super aussehen, bis ich meinen faulen Arsch für ein Foto rüber bewege? Sehr lange! Eigentlich bis es vorbei ist. Haha. Es lebe die Faulheit. Ich habe Urlaub!
Insgesamt könnte Brasilien ein sehr schönes Land sein, wenn da nicht der Mensch wäre.
19.-24.12.2017
Die Einfahrt nach Salvador ist schon sehenswert. Die ganze Stadt scheint von einer Autobahn durchzogen und das Sehenswerte dabei sind die Hänge rechts und links. Es wird sich durch Berge geschlängelt und die genannten Hänge sind mit Blechhütten dicht bebaut. Ich sehe meine ersten Favelas, Armenviertel. Dabei könnte es die schönste Stadt der Welt sein, mit weniger Menschen, Armut und einfach nur fantastischer Aussicht. Dieses Bild wird sich noch fortsetzen.
Ich komme also am Busbahnhof an und komme mal wieder überhaupt nicht klar. Zum Glück überschlagen sich die Mädels der Info mit Hilfsbereitschaft. Süß.
Draußen dann hört es nicht auf und Mann Nummer eins geleitet mich zu Mann Nummer zwei, welcher mich bis zum richtigen Bus bringt. „Dieser Herr muss unbedingt noch heute sein Hostel erreichen. Bitte sorgen sie gut für ihn.“ Herrlich. Das nenn ich mal Service.
Am Ende fand ich sogar mein Hostel. Bin allerdings einmal dran vorbeigelaufen. Irgendwie fehlten mir meine Helfer. Ha.
Gleich am ersten Abend sah ich schon die schönsten Aussichten Salvadors. Der Sonnenuntergang auf erhöhter Ebene über dem Hafenteil der Stadt.
Was natürlich auch auffällt, ist die Zerrissenheit der alten Sklavenhochburg. Die Gebäude unter mir sind zerfallen. Einzig die Fassade steht noch und scheint die heile Welt widerzuspiegeln. Im Hafen dreht ein Boot mit Wakeboarder im Schlepptau seine Runden während an der Mauer eine Frau Bierdosen sammelt und daraus trinkt, Kippen aufhebt und sich dann wieder in eine nach Urin stinkende Ecke verkriecht. Da fallen die versammelten Yachten nur noch mehr auf.
Ich versuche auszublenden und den Sonnenuntergang zu genießen, da spricht mich Markus an. Er fragt mich zunächst nach der Zeit und ich bin erfreut mein Portugiesisch gebrauchen zu können. Die nächsten Fragen sind ob ich Bock auf Sex mit Männern oder Marijuana habe. Könne er alles besorgen.
Ich lehne dankend, immer noch auf Portugiesisch, ab und bin irgendwie froh, dass der Sonnenuntergang ziemlich fix vorbei ist.
Die nächsten Tage lerne ich die kleinen Märkte der Stadt kennen, versuche in der Gruppe an drei Parties teilzunehmen, die alle irgendwie mit dem Heimweg enden, da wir keine Party finden, und stelle irgendwann fest, dafür im falschen Viertel zu leben.
Dafür finde ich einen kleinen Imbiss, dessen Belegschaft super nett ist, und der mir hervorragende Egg Burger zaubert, die ich in Brasilien so liebgewonnen habe.
Bei einem meiner Ausflüge entlang der Strandpromenade analysierte ich die brasilianischen Schönheiten, die zumindest Mann nicht ignorieren kann.
Eines vorweg: Gefährlich für den europäischen Mann sind diese nur im Alter von 18 bis maximal 24 Jahren. Bis zu diesem Alter entwickelt die gemeine brasilianische Frau einen gefährlich gut ausgeprägten Vor- wie Hinterbau bei einer gleichzeitigen sogenannten Wespentaille.
Hinzu kommt in Konkurrenz zur heimischen Frau eine ausgeprägte Kontakt- und Vermehrungsfreudigkeit. Dieses ungewohnte Verhalten führt dazu, dass der wehrlose europäische Mann sehr schnell im Netz landet.
Nun die gute Nachricht für alle heimischen Frauenwesen. Ab dem 24. Lebensjahr findet anscheinend eine Verpuppung statt, die in Folge eine ungefährliche Version des Männerfressers hervorbringt und größtenteils durch starke Zelluite und Gleichförmigkeit hervorsticht.
Soviel dazu. Haha.
Wann kommt eigentlich der Punkt, an dem die Evolution aufholt und ihnen diesen jugendlichen Vorteil und späteren Verfall aberkennt. Ich könnte darüber noch ewig philosophieren - wer ist dabei?
Salvador war für mich die erste schönere große Stadt Brasiliens und das lag größtenteils an den vielen Kirchen, den architektonischen Merkmalen und der Vielfalt. Getoppt werden sollte das von der nächsten Station.
24.12.2017 - 03.01.2018
Mein erster Flug innerhalb Brasiliens und ich war sehr überrascht. Alles lief gut und es gab sogar einen extra Schalter für ältere Menschen, an dem ich Unwissender mich natürlich sofort anstellte. Man klärte mich mit allerlei bildhafter Sprache auf. Meine paar weißen Haare schienen nicht ausreichend zu sein und so erkannte ich irgendwann meinen Fehler und bedankte mich im Rückwärtsgang.
Man kam super fix durchs Gate und die Buchung der letzten Reihe im Flieger zahlte sich mal wieder aus. Vier Reihen für mich.
Der Anflug auf Rio de Janeiro war eine Wucht. Erst noch ein kleines Unwetter kurz vor Rio über den Bergen und Urwäldern und ich hoch droben auf der Suche nach King Kong. Wie bei den Alligatoren allerdings auch: Fehlanzeige.
Die Stadt Rio breitet sich ewig tief ins Inland aus. Man sieht bis auf die Berge um einen herum keinen Fleck grün zwischen den Häusern und Blechhütten. Wenn doch mal grün auftaucht, dann gleich mehrere dutzend Quadratmeter mit einer Villa in der Mitte. Da weiß man wenigstens, wo die Bösen wohnen.
Natürlich hielt ich Ausschau nach der Christ-Statue als auch dem Zuckerhut, doch beides sah ich noch nicht. Dafür Kirchen auf Hügeln über der Masse an Häusern herausragend.
Ich beschloss, diese unbedingt zu besuchen und tat es doch nicht.
Statue und Zuckerhut wurden übrigens auch nur von unten bestaunt. Zunächst war das Wetter schlecht und dann scheiterte es doch tatsächlich daran, dass ich zu wenig Geld eingesteckt hatte. Wird noch häufiger passieren...
Als ich ankam war Heiligabend und im Hostel wurde viel Fleisch zum Festschmaus aufgefahren. Überhaupt wird hier mehr Fleisch als zu Haus gegessen. War auf jeden Fall ganz gut und einzig den Süßigkeitenteller vermisste ich ein wenig.
Der 25.12. war für mich der Tag, an dem ich Rio kennenlernte. Für mich war Rio die einzig moderne Stadt, was sicherlich durch WM und Olympia geprägt wurde. Es war der effektivste Tag, denn ich sah sehr sehr viel und auf den Fotos kann man die Zombiestadt nachfühlen, die ich erlebte. Unglaublich. Ich wandelte durch breite Straßen, an Hochhäusern, Parks, geschlossenen Geschäften vorbei und war der einzige Mensch auf 500 Meter Radius. Wie sich herausstellte sind Brasilianer am Feiertag entweder zu Haus oder am Strand. Kaum jemand ist auf der Straße, bis auf die, die da immer wohnen. Einen Vorteil haben sie: es ist meist warm.
Den Strand erreichte ich nach etlichen Stunden ebenfalls, mit Sonnenbrand. Den Aufenthalt sparte ich mir dann.
Am nächsten Tag machten die Jungs um Tim, Connor, „der Holländer“ Matthäus mit mir einen Radausflug um die Rodrigo de Freitas Lagune. Umgeben von Bergen und nur zu einer Seite, dem Ipanema Strand, offen, bietet der See ein tolles Panorama. Den botanischen Garten machten wir auch noch unsicher und waren erstaunt wie schnell wir durch waren. Fast enttäuscht.
Der Tag endete in den Brandungswellen der Copacabana.
Ganz klassisch also.
Der Rest des Aufenthalts in Rio spielte sich irgendwo zwischen Trödelei durch Rio, zwei Kinoabenden als auch Partyleben ab.
So auch der 31.12.2017, bei dem wir uns zu 21 aufmachten Richtung Copacabana, mit traditionell weißen T-Shirts und Hosen.
Angekommen sind wir zu 16 und auch dann war der Schwund noch nicht geendet. War aber ein schöner Abend mit zu wenig Tanz.
Zu fünft fanden wir uns dann irgendwann an der Hauptbühne ein, doch die Akte nach dem Hauptakt waren dann nicht mehr sooo berauschend. Die brasilianische Trommelmusik hört sich aber auch irgendwie gleich an. Wie Techno. Haha.
Hab mich dann gegen drei Uhr Richtung Bett verabschiedet und bin in meinem unterkühlten Zimmer (von 33 Grad draußen kühlen die auf 17 Grad runter) ins Bett gekrochen. Die Erkältung machte die kommende Busfahrt viel angenehmer. Die spinnen, die Brasilianer.
Die Busfahrt nach Foz de Iguazu dauerte 28 Stunden und ich kann nur
sagen: muss nicht wieder sein.
03.01.-04.01.2018
Mein letzter Tag in Brasilien führte mich an die Iguazu Wasserfälle. Bevor ich es doch noch vergesse: Die Busse hier haben alle zwei Mann an Bord. Einer fährt und einer kassiert über eine fest installierte Kasse ab. Am besten ist dabei das sehr enge Drehkreuz. Keine dicken Menschen in Bussen. Hihi. Böse Schadenfreude immer.
Jedenfalls an den Fällen angekommen, gab es ewige Warteschlangen, dann eine weitere Busfahrt zu den Wasserfällen und natürlich die ganzen Menschenmassen auf dem einzigen Pfad oberhalb der Schlucht.
Stehenbleiben war teils sogar verboten, aber auch, wenn es erlaubt war, ist es schwer, dies wirklich umzusetzen. An manchen Stellen konnte ich mich umschauen und Leguane, zirpende Käfer und Nasenbären beobachten. An anderer Stelle regten mich die Stehenbleiber auf. Es ist nur Wasser, was von einer Anhöhe runterfällt. Man kann sich aber auch haben. Hihi.
Insgesamt nicht so beeindruckend wie gedacht. Ich hoffe die argentinische Seite bietet mehr.
Als ich in den Bus nach Argentinien einstieg, war mir schon beim Bus klar, dass ich die Grenze überqueren würde. Der Bus hatte auf einmal nur noch den Fahrer, die Frontscheibe war mit Schals verhangen, die Nationalfarben blau und weiß dominierten, und es war kaum Platz vorhanden.
Grenze nach Argentinien, ich komme.