2017-05-09
Willkommen auf der Reise nach Lo Stagnone, Sizilien. Erster Tip: Früh buchen. Als ich noch auf Sal war und zeitlich ca. zwei Monate vor Abflug sollte der Flug im Basispaket 23 EUR kosten. Nun also habe ich ihn für 160 EUR im Basispaket erhalten – grml.
Selten einen Flieger gehabt, der auf dem Weg zum Rollfeld so wackelt als ob man Bus fahren würde. Entweder ist unser Flieger so klein wie eine Cessna oder er hat keine Geländefederung und der Flughafen Schönefeld sollte dringend asphaltierte Rollbahnen bekommen. Den Luftraum haben wir dennoch sicher erreicht.
Die Sicherheitseinweisung habe ich mir nur auf Englisch angehört und mir dann die Kopfhörer in die Ohren gesteckt – die deutsche Anweisung spare ich mir – ich bin Weltbürger ;).
Die Kopfhörer spielten die Musik des Handys und der Vorteil ist nicht ständig durch Durchsagen über irgendwelche Turbulenzen, die man eh spürt, gestört zu werden. Früher hat man immer noch Kopfhörer mitgenommen und aus Geiz mono gehört, um ja nicht die 5 EUR für die im Flieger erhältlichen Kopfhörer ausgeben zu müssen, die man nach dem Flug eh nicht mehr gebrauchen konnte und – wie bei 3-D Brillen im Kino – sie beim nächsten Mal vergaß und erneut kaufen musste.
Man wird alt.
RyanAir hat im Gegensatz zu TuiFly den Vorteil, dass sie wirklich billig sind. Nicht wirklich im Preis, wie ich ja feststellen durfte, aber in der Ausstattung. Dabei geht es mir nicht um das Gepolter beim Start oder die fehlende Geländefederung, sondern um die nicht vorhandene Magazintasche am Sitz. Damit erreicht man optisch zwar wieder den Vergleich Bus, doch gibt es ganze zwei Zentimeter Beinfreiheit, die sich herrlich bequem anfühlen.
Warum die Preise so hoch waren bei geschätzt zwanzig freien Plätzen erschließt sich mir wirtschaftlich nicht, aber die werden sich schon was dabei gedacht haben.
Die Landung war wie der Start haha und es gab eine Art Fanfaren Musik – willkommen in Bologna.
Bologna ist toll – sagt man. Da der Flughafen wegen Umbaus nicht über eine Gepäcklagerung verfügte und ich zu faul war mit dem Gepäck durch die sicherlich wunderschönen Gassen Bolognas zu wandern, habe ich die Zeit mit zwei Filmen totgeschlagen.
Weiter ging es mit dem gleichen Gerumpel, der Fanfarenmusik und einem Klatschen bei Landung nach Trapani, wo mich Dominik verspätet abholte.
Wir fuhren keine dreißig Minuten zum kite Instruktor Appartement und ich sah schon aus der Ferne Hinnerk durchs Fenster. Laura und Hinnerk spielten Tischtennis auf einer vielleicht 40 cm Platte. Mir wurde Nils noch vorgestellt, dann mein heiliges Zimmer zugeteilt und wenig später verabschiedete ich mich auch schon ins Bett, wo etliche Marias und Jesusvarianten über meinen Schlaf wachten.
2017-05-10
Erster Tag. Wir frühstücken gegen 10 Uhr im Garten unter der schon längst aufgestandenen Sonne. Da ich noch nichts eingekauft habe, lebe ich von Spenden der anderen. Ich mag keine Abhängigkeit. Wir rauschen los zum Spot und bauen dort um 11 Uhr auf. Vereinzelt trudeln Gäste ein und Daniel erkennt mich. Als ich vor einem Jahr selbst hier im Event war, war auch er dabei. Wahnsinn. Wie ich auf die andere Seite der Lehrer-Schüler Fraktion gekommen bin, erstaunt ihn sehr. Ich erzähle das gleiche nochmal später, als auf einmal Alina vor mir steht. Sie traf ich vor zwei Jahren in El Gouna, Ägypten beim versuchten Wasserstart. Die Welt ist klein.
Hinnerk und ich wechseln uns ab beim „Officejob“, denn Dominiks Laura ist krank. Viel zu tun gibt es nicht und ganz nebenbei lerne ich noch Salvatore kennen, dem wohl sowohl Villa, als auch Strand, als auch unser Appartement gehören und wer weiß, was noch alles. Er erzählt mir auf Nachfrage, dass u.a. er sein Geld aus diesen Knorpel-Aufbau-Spritzen bezieht, die ich damals auch überlegte zu nehmen, dann aber ablehnte. Wahrscheinlich aus Geiz, ich weiß es nicht mehr.
Auf dem Wasser war ich als Erster mit nem 12er und Schwierigkeiten beim Höhe machen. Ging, machte aber keinen Spaß. Ich fuhr dennoch an der ersten Insel vorbei und versuchte sie zu umfahren. Ich konnte an einem Punkt nicht mehr höher kommen und kehrte um. Später legte der Wind nochmal zu und ich versuchte es erneut. Beim Wasserstart unterschätzte ich den stärkeren Wind und schlug ein wenig zu stark ein, wodurch ich einen wunderschönen Anfängerklatscher nach vorn machte. Schnell aufrappeln – hat sicher keiner gesehen – und auf zur nördlichen Inselspitze. Zwei weitere sind mir auf meine Inselumrundung gefolgt und einer brach ab, der andere überholte mich sogar. Die Kulisse von der anderen Seite der Insel ist wunderschön. Alles lädt zum Halten ein, doch kämpfte ich mich immer weiter hoch nach Süden. Es sind regelmäßig Luftlöcher auf dem Weg vorhanden und zeitweise dachte ich am Anlegesteg der Villa zu halten, falls der Wind nachlassen würde. Später erzählte mir Dominik, dass er schon mal den Weg zurückgelaufen wäre. Das hatte ich nicht vor.
Die Spitze nahm ich knapp, doch wollte ich nicht noch einmal aufkreuzen. Der Wind ließ auch ein wenig nach und ich war sehr froh mich auf der anderen Seite dem Südwind fügen zu können und ließ mich von ihm nordwärts schieben. Auf Höhe der Station angekommen, nahm ich noch fast einen anderen Kiter mit. Start und Landung sind die gefährlichsten Momente beim Kiten und ich glaube Wasserstart und Einfahrt gehören auch dazu. Ich hab gut gelacht, bin zu dem Kollegen hin und habe mich mit den Worten entschuldigt: „Ich habs noch nicht so mit der Schirmsteuerung.“, worauf er nicht ganz so gelassen entgegnete „Ich auch nicht!“. Witzig.
Dominik wollte mit mir Einkaufen fahren, doch ging das Zusammenpacken so langsam, dass ich mir schon dachte, dass es nichts werden würde. 21 Uhr, Ladenschluss, beschlossen wir dann zumindest für den Abend eine Pizza zu holen und morgen dann einkaufen zu fahren. Ich meinte nur: „Hoffentlich wird das kein running-gag.“ Dafür bezahlte er mir dann die Pizza, auch gut.
Den Heimweg zu sich fuhr Dominik, zurück sollte ich dann allein finden. Während ich allein mit rockiger Radiomusik und Pizza den Heimweg antrat, erinnerte ich mich daran, dass ich damals beim Event gern den Bus gefahren wäre und er mich nicht ließ. Jetzt, auf der anderen Seite, aber keine gesehene Fahrstunde mehr, ließ er mich seelenruhig mit dem Bus durch die unbekannte Pampa fahren. Wendungen, über die ich mich nicht beschwere.
2017-05-11
Der zweite Tag startete mit Tosen und Brausen. Es stürmte die ganze Nacht und hat auch den Tag über bis 19 Uhr ununterbrochen so angehalten. Wir sind ungeduscht, nach kurzem Frühstück aufgebrochen um uns dem Wind zu stellen. 50 Knoten wurden am Strand gemessen und nach zögerlicher Analyse bauten wir doch endlich die Schirme auf. 5er bis 7er waren es und mehr wäre nicht gegangen. Mein 7er riss an mir, zog und obwohl die Depower komplett gezogen war, stand die Bar nicht selten auf Anschlag vorn. Wenn man dem Schüler sagt, dies sei der Zeitpunkt einen kleineren Schirm zu wählen, geht man selbst vorsichtig ins kalte Nass.
Die ersten Meter Fahrt waren wackelig, teils ungebremst nach Lee gehend, denn Widerstand war bei der Windstärke zwecklos. 20 Meter weiter unten dann langsam in die Kante und Höhe machen war heute kein Problem. Die ersten zaghaften Sprünge von 11:30 auf 12:00 Uhr und man war schon 2 Meter überm Wasser. Man konnte die Bar kaum sanft bewegen, es waren ruckartige Ausgleichsbewegungen, die einem das Fahren ermöglichten. Für Backroll links und rechts, Halse into switch und 5 Meter Sprünge hat es aber gut gereicht.
Die zwei Stunden, die wir am Ende auf dem Wasser verbrachten, vergingen – wie im Fluge. Hinnerk, der mit dem waveboard draußen war und sauber das Brett gegen den Wind stellte, nahm meinen Schirm entgegen. Danach kamen auch Laura, Nils, Patrick und Dominik vom Wasser und bei jeder Ankunft wurde erneut gejubelt. Jeder erzählte ähnlich von den „krassen Böen“, dem „ruppigen Wind“, dem gescheiterten Versuch die Kante zu halten, aber auch von dem Wahnsinnserlebnis heute auf dem Wasser gewesen zu sein.
Wir packten zusammen – in einer gefühlten Ewigkeit. Die langsamste, mir bisher begegnete, Truppe!
Als alle abgesetzt waren, fuhr ich zu Dominik, um mit ihm nach Masalla zum Einkauf zu fahren. Wir hielten noch links und rechts des Weges und waren nach 4h wieder daheim. Das Wasser geht wieder und nach einer Dusche und dem Abendbrot bin ich direkt ins Bett.
2017-05-12
Genau wie vorhergesagt hat es heute null Wind. Laura und Nils fahren zur Villa, um mit Lauras Event Truppe zu den heißen Quellen zu fahren, Hinnerk fährt mit Patrick surfen und ich bleibe zu Hause. Demnächst wird genug Trubel sein und ich genieße die Ruhe.
2017-05-14
Bombentag! Ohne Bomben, denn: fuck war – go kiteboarding!
Wir sind das erste Mal früh gestartet. Um 9:30 Uhr waren wir am Spot und ja das ist früh. Ich habe damit begonnen den Anhänger und Bus sauberzumachen, da mich der Schmutz und das Chaos aufregen. Patrick fragte danach, ob ich den Bus gestaubsaugt hätte! Hinnerk hat länger geschlafen, dann, wie er stolz bemerkte, die Bude durchgefegt, den Schalter für Wind gedrückt und sich anschließend mit dem Fahrrad zu uns begeben – guter Hinnerk.
Ich habe mit Hinnerk, Patrick und Dominik dann über meinen kite-level geredet und nach kurzer vorsichtiger Frage wie denn der Raily ging, waren sie ganz begeistert von der Idee mir diesen und „unhooked“ beizubringen. Sprich sich auszuhaken und den kite nur mit den Armen, statt wie sonst mit dem ganzen Körper zu halten. Zwei Übungen gibt es dazu, die mich zum Raily führen sollten. Die einfache Variante namens „Gaily“, zu der mir Dominik netterweise passend einen rosa kite lieferte, als auch der Versuch sich beim downwind fahren auszuhaken. Ich also mit 10er komplett depowered ins Wasser und erstmal Höhe gewonnen. Der Gaily endete teilweise in gefühlt gestreckter Bewegung in der Luft und sauber, doch meist musste ich über meine verkrampften Versuche selbst lachen. Das Aushaken klappte hingegen ganz gut, auch wenn ich dabei in einem Affenzahn nach Lee rauschte und teilweise nach dem chickenloop greifen musste, um den Schirm wieder unter Kontrolle zu bekommen.
Patrick gesellte sich irgendwann noch zu mir und wir sprangen uns gegenseitig was vor – es gibt kaum eine bessere Motivation. Bei einem Sprung krachte er brachial ins Wasser und verlor sogar sein Brett mit boots. Heftig. Er lag dann auch erst Mal ein paar Sekunden im Wasser und beklagte sich später über leichte Kopfschmerzen. Sollte jedoch nicht der einzige Schaden sein, den er an dem Tag verkraften musste. Sein Neoprenanzug hat einen Riss bekommen und Patrick hat nun ein – Achtung vulgär – Loch im Arsch - in doppelter Hinsicht. Wobei auch Hinsicht irgendwo stimmt, denn er musste ihn mir natürlich entgegenstrecken, wodurch ich vor Lachen fast vom Brett gefallen wäre.
Auf jeden Fall hatte ich seit langem Mal wieder dieses Gefühl es zu lieben übers Wasser zu rauschen, zu springen, zu lachen, die Augen zu schließen und einfach den Moment zu geniessen.
An einem Punkt fuhr ich ganz nach Norden, setzte mich auf eine Mauer und genoss den Anblick vor mir. Dutzende kites auf dem Wasser, Fischerboote, die Insel vor mir, die Stadt Masalla in der Ferne, die Berge, Bäume, Ruinen und Windmühlen. Dann dachte ich an die Frage, die ich manchmal gestellt bekomme: Ob ich zu irgendeinem kitespot mal zurückkehren würde und ja, Lo Stagnone ist einer davon. Die Atmosphäre hier ist überwältigend.
Christian und ich haben uns vor einem Jahr schon überlegt, dass dies ein Ort zum alt werden wäre.
Am Abend waren wir in der Villa, da es dort WLAN gibt und wir noch immer keines haben. Soll aber demnächst kommen. Salvatore und seine Frau leiten das Bed and Breakfast und die kleine Carla unterhält die Gäste.
Tu sei stanca? Bist du müde? Si – Ja.
2017-05-15
13:00 – 14:00 Sebastian (1h IT)
14:30 – 16:30 Brahm und Stephan (2h AC)
Heute ging es wieder normal gegen 11 Uhr los und der Wind sollte den Tag nicht über 15 Knoten hinausgehen. Dafür kam Sebastian, der schon bei einer anderen Station Stunden genommen hatte und uns erst durch Zufall fand. Hatte noch einen Gutschein aus Kiel übrig und wollte seinen Wasserstart verfeinern. Ich watschelte jedenfalls den ersten Tag im Wasser herum und hätte ich meinen Gesichtsausdruck zur Beschreibung hernehmen müssen, wäre es ein Angewiderter gewesen. Man versinkt im Schlamm, hat lauter Pflanzen um sich, im Kopf geistern die Geschichten über Ausschlag durch Anemonen und kleine beißende Krebse herum und am Abend fällt ein, dass die Schuhe im Boardbag in Deutschland liegen – da freut man sich.
Wir also raus und erstmal kitetechnisch alles fremdgehörtes über den Haufen geworfen, denn nur mein Weg ist der Beste. Haha. Hat jedenfalls geklappt und er fuhr nach rechts die ersten Meter. Nach der Stunde machte er allein weiter, was ganz gut war, denn Dominik hatte mir schon zwei neue Schüler besorgt. Besorgnis hatte ich dann, denn morgen sollen meine Jungs kommen und für die will ich frei haben! Brahm und Stephan sind Belgier, sehr nett und fließend in englischer Sprache – wie alle bisher kennengelernten Belgier. Wir klärten kurz nochmal die grundlegenden Dinge zur Sicherheit und los ging es. Beide hatten schon mal Kurse gemacht und sind soweit beim Wasserstart angelangt – wie eigentlich immer. Wir haben Schirmsteuerung und Bodydrag wiederholt und sind dann in Ermangelung des Windes auch bald raus.
Am Abend war großes Grillen angesagt und bisher, 00:15 Uhr, sind Patrick, Hinnerk, Nils und Laura noch nicht zurück, ergo ist es wohl ein gemütliches Beisammensein gewesen. Ich blieb daheim, habe endlich meinen Tom Clancy nach 6 Jahren beendet und habe mich anschließend daran gemacht die alten ThinkPads des KBC auf Wiederverwendbarkeit zu testen. Fünf Dockingstationen, zwei ThinkPad R500, ein ThinkPad T500, ein kaputter Bildschirm, einmal Win7, einmal WinXP, erstaunlich viele private Daten und nun Linux Mint auf ihnen. Mal schauen, was wir damit noch anfangen können.
Ich bleibe noch auf bis meine Kinder daheim sind. Ihr könnt schlafen gehen. Gute Nacht.
2017-05-16
13:00 – 15:30 Brahm und Stephan (2h AC)
Hinnerk sprach: „Ich bin nett und cool und lustig.“ und grinste dabei vor sich hin.
Ein Gastbeitrag.
>> Stille.
Hinnerk: „Darf ich noch ein Schokoladenstück haben? Dann kann ich besser denken.“
>> Stille.
Hinnerk: „Ich brauch vielleicht noch eins.“
>> Stille. Ein Knistern, gefolgt vom erneuten Mampfen. „Oh das war jetzt leider n Großes.“
„Okay, fang ich mal an.“
„Ich bin gestern aufgestanden. Ich war relativ früh wach, habe aber noch Musik gehört im Bett. Nachdem alle weg waren, bin ich aufgestanden. Habe Cornflakes, nee, Marmeladenbrot gegessen.
Und ein Milchglas getrunken, was glaub ich ein wenig schlecht war, denn danach hatte ich Bauchschmerzen.“
>> Kurze Pause, denn Martin verschluckte sich fast vor Lachen am Stück Schokolade.
>> Anweisung: „Dialog, nee doch kein Dialog.“
(>> Nachtrag: Patrick: „Ej Hinnerk, fahren wir zum Spot?“ Hinnerk: „Ja.“ Patrick: „Okay.“)
„30 Minuten gedehnt. Komme fast mit den Händen auf den Boden. Mit den ausgestreckten Beinen zusammen. Schon ein Fortschritt.“
„Dann, als ich fertig mit dem Dehnen war, bin ich zum Spot gefahren.“
„Als ich beim Spot war, hat der Wind schon angefangen und ich bin erst mit nem 13er rausgewesen. Freestyle Session. Dann..“
>> Stille
„..Mittagspause gemacht. Kurz mein geschmiertes Brot, zwei Äpfel und eine Banane gegessen und was getrunken.
Dann nochmal raus und hatte voll die fette Session. Richtig gut. Ehm. Ja. Eigentlich hab ich die ganze Zeit nur einen Trick geübt, den ich auch fast geschafft habe. Ich war mit den Airrush Schweizern unterwegs. Haben zusammen Tricks geübt und Sachen ausprobiert. Gegenseitig motiviert. War echt cool. Hat voll viel gebracht. Okay, am Ende hat es immer noch nicht ganz gereicht mit dem Trick, aber ich bin ganz knapp davor.“
>> Rückfrage: Wie heißt der?
„3 blind judge 3“, also ein Raily mit 360° handlepass.“
„Dann bin ich reingegangen, weil der Wind zu stark wurde für meinen 13er und ich war total kaputt.
Anschließend den 13er abgebaut und den 9er aufgebaut. Voll motiviert und ganz schnell. Dann haben sich die Leinen verdreht und es ging doch nicht so schnell. Also mit dem 9er raus und habe auf dem Wasser gemerkt, dass ich gar keine Kraft mehr habe und bin wieder reingefahren.
Dann sind wir zurück nach Hause gefahren und haben Zucchininudeln, Nudeln mit Zucchini, gekocht und gegessen. Dann noch zur Villa gefahren, um Internet abzuchecken. Check, check. Und sind dann gegen 12 nach Hause gefahren. Zähne geputzt, hingelegt und geschlafen.
Aber es war ein produktiver und schöner Tag. Und ich war kaputt am Ende des Tages, was immer gut ist. Dann kann man gut schlafen. Ende. Gruß und Kuss, Hinnerk.“
Danke.
2017-05-17
12:00 – 15:00 Jörg, André und Andreas (AC)
16:00 – 17:00 Jörg, André und Andreas (AC)
Brahm und Stephan haben also gestern noch ihren Wasserstart geschafft, sind einige Meter gefahren und können nun allein weiterüben. Sie werden beide in ihrem Urlaub noch sauber fahren können.
Die Jungs kamen erst am späten Abend an und ich besuchte sie noch kurz. Sie sind direkt im Gebäude neben der Villa und es war wunderbar sie wieder live erleben zu können. André versuchte mich mit Wasser abzufüllen und Andreas mich zu mästen mit italienischem Bienenstich. Lieb.
Bei der Schirmvergabe stellte sich schnell raus, dass wir an der Station einen Überschuss an pinken kites haben, was in der Gruppe, wenn, nur Andreas störte.
Also erstmal nur mit einem raus und wiederholen, was das Zeug hält, denn anscheinend ist doch einiges wieder in den vielen Gehirnwindungen verloren gegangen.
Schirmkontrolle war bei allen noch gut, doch es kamen schnell Erinnerungen hoch, an welchen Stellen es mangeln könnte. Andreas der Ziehbär, André war noch nicht so weit durch den damaligen Rippenbruch und Jörg musste den Buddha überwinden. Bekam er aber schnell hin ;).
Das Wichtigste war, dass wir wieder gut lachen konnten und eigentlich genau dort ansetzten wo wir aufgehört hatten.
In der zweiten Session sind wir dann schon mit zwei pinken kites raus und übten fleißig am Wasserstart. Nach der vielen Überei durfte dann ein kite mit Personal vor den anderen beiden an Land gehen, denn da war sichtlich die Luft raus.
Am Ende des Tages stellte ich mich noch der Herausforderung Seilziehen und gewann gegen den 105kg schweren Malte.
2017-05-18
Heute war kein Wind zu verzeichnen. Patrick, Hinnerk und ich sind mit dem Auto nach Masalla zum Baumarkt. Einkaufen mit den beiden ist genauso chaotisch wie der Rest des Lebens, warum sollte es auch anders sein. Über einige Versuche in Masalla sind wir dann noch bis nach Trapani gefahren, denn ich brauchte Internet und die Läden hatten eh zu. Der Italiener macht von 13 bis 16 Uhr Siesta. Unfassbar. Wir haben eine SIM Card, Netzwerkkabel, Mäuse und einen Switch gekauft und sind dann über den Umweg einer Eisdiele zurück nach Haus gefahren. Ich habe Windows XP auf den Laptops installiert und wir haben CS 1.6 gezockt. Bis 1 Uhr nachts. Gute Nacht.
2017-05-19
11:30 – 13:30 Jörg, André und Andreas (AC)
14:30 – 15:30 Borna (1h IT)
16:00 – 17:30 Jörg, André und Andreas (AC)
Zusammenfassung der heutigen kite Versuche:
André hatte einen für mich herrlichen Moment, als er den kite von 12 auf 6 im Wasser versenkte nachdem ich ihm von hinten zurief: „André komm mal nach hinten“. Ich habe eine einschlagende Wirkung haha.
Jörg ist gut nach rechts gefahren, hatte jedoch links ein paar Probleme überhaupt sauber aus dem Wasser zu kommen.
Andreas anaylisiert sein Verhalten sehr gut, jedoch fehlt es an der praktischen Umsetzung. Gefühlt fährt er schon.
Zwischendurch schob ich noch eine IT Stunde mit Borna ein. Er hatte Angst um seine rechte Hand, welche nach einem Bruch operiert worden war. Ich hatte nach dieser Ansage ebenso Angst um seine Hand und meinen Schlaf. Es passierte zum Glück nichts und die anfänglichen übungen klappten wunderbar, so dass er dann den Wasserstart probierte und auch fuhr. Kann nun also allein rausgehen und sich bitte, falls, dann jenseits von mir Schmerzen zufügen.
Nachmittags hat der Wind ein wenig nachgelassen und die Jungs sind draußen geblieben. Dafür habe ich Daniel und Philipp mit ihrer GoPro gefilmt.
Heute bin ich auch das erste Mal auf einen Fisch oder Aal oder irgendwas langes Glitschiges getreten, was sich rausgewunden und wie ich versucht hat wegzukommen.
Abends sind wir zur Villa gefahren und haben in großer Runde gegessen. Es gab Nudeln, ganz komisches Fleisch und leckeren Apfelkuchen. Kann auch Birne gewesen sein.
Meine SIM Card geht immer noch nicht und ich werde morgen mal zum Elektrohändler fahren.
Noch später am Abend habe ich dann Win 7 auf den Laptops installiert, da wir Warcraft 3 nicht zum Laufen bekommen haben und es für die uralten Laptops keine Treiber gibt und das Resultat endete in wenig Schlaf.
2017-05-20
13:30 – 16:00 Die Jungs
Es war kein Wind angesagt heute und dennoch genug da. Die Jungs waren noch nicht am Spot, saßen noch beim Frühstück, und so fuhr ich nach Trapani mein SIM Card Problem lösen. Ich hatte ein Negativguthaben auf der Karte und konnte daher meine Datenflat nicht aktivieren – was ist das denn für ein komisches System. Jedenfalls war das italienische Mädel sehr hilfsbereit, lud auf Kulanz 5 EUR Guthaben auf und entließ mich mit 4G! Jippih!
Ich bin mit den Jungs in wesentlich besserer Stimmung raus und wir hatten zwei pinke und einen roten kite am Start. Jörg ist gefahren, bei André habe ich als Notiz nur „ohje“ zu stehen und Andreas lernte langsam loszulassen. Der Tag hat aber Spaß gemacht und entgegen der Vorhersage überraschte Lo Stagnone wieder. Bei angesagten 11 Knoten fuhr ich mit einem depowertem 10er Schirm.
Heute hat mich ein Krebs gezwickt. Mistvieh.
2017-05-21
09:30 – 19:00 Event
Wir waren heute früh am Spot und ich musste den Jungs beichten, dass unsere gemeinsame Zeit auf dem Wasser nur noch aus der Ferne stattfinden würde, denn mein Event startete heute. Nils leitete die Begrüßungsrunde und es stellten sich vor:
Heike, Jürgen, Gunnar, Christian und Waldemar – Nils fortgeschrittene Schüler
Sebastian, Markus, Roland, Stefan und Martin – meine Anfänger.
Theorie und Kiteaufbau haben wir kurz gehalten und sind dann direkt ins Wasser. Zwei Schirme und man sah schnell wer schon einmal eine Stunde hatte und wer nicht. Gegen 14:30 Uhr gab es die erste Pause nachdem mich erneut ein Krebs gezwickt hat und von 15:30 – 18:00 Uhr ging die zweite Session. Wir haben wir im zweiten Teil sogar schon mit dem Bodydrag angefangen. Upwind, Downwind hat gut geklappt und Sebastian und Roland sind sogar über 18 Uhr noch hinaus draußen gewesen und haben weitergeübt. War ein echt langer Tag und ich spürte es in den Beinen.
Andreas soll wohl zwei Mal gefahren sein – ich habe es leider erst am folgenden Tag gesehen. André wurde von jeweils einem der beiden begleitet und machte Fortschritte bei Schirmsteuerung und Wasserstart. Auch wenn der Schirm noch zu oft im Wasser landete.
Jörg fuhr fröhlich vor sich hin, verlor nur leicht die Höhe und ich schaute ihm aus der Ferne zu. Am Ende verlor er doch noch Höhe und ich fuhr mit einem 14er zu ihm. Tauschte seinen 11er ein und fuhr damit heim. Da er noch mehr Höhe verlor, watete ich durchs Wasser zu ihm und auf die Strecke habe ich eine Vorstellung von Aqua Jogging bekommen. Ich übernahm den 14er, wir versuchten einen Abschleppversuch. Jörg hing an mir, klammerte, jauchzte, ich wollte den Wasserstart mit ihm wagen und kam vor Lachen nicht dazu. Es war herrlich. Der Schirm hätte einem leidtun können, ächzte unter unserm Gewicht und schaffte es nicht unsere grazilen, doch athletischen Körper aus dem Wasser zu hieven. Nach zwei Versuchen gaben wir auf und Jörg watete, während ich leicht wie noch nie den Schirm hochfuhr.
Am Abend saßen wir in der Villa, aßen Fisch in unterschiedlichsten Variationen, auch als Streuselkuchen getarnt, und unterhielten uns wunderbar. Es gab mehrere Zitronen Sorbets für mich und mehrere Flaschen Wein für die Jungs. Ich hörte fantastische Geschichten über 3-Tagesausflüge nach Vancouver zum Ski fahren und hätte noch gern mehr gelauscht, doch es war schon 0 Uhr und wir wollten zurück ins Appartement.
Gut schlafen kann man nach solch einem Tag auf jeden Fall.
2017-05-22
11:00 – 18:00 Event
Am Morgen fuhren Patrick und ich Sandsäcke (Schildkröten) mit Sand befüllen. Sie werden genutzt, um die kites an Land auf dem Boden zu halten. Wir merkten schnell, warum diese Aufgabe – wie so viele – noch nicht angefasst wurde, denn es ist nicht die schönste Arbeit. Mit einer gekappten Plasteflasche ging das Einfüllen dann doch recht gut voran. Der Strand lag mehr gen Meer, so dass wir uns dabei überlegten auf jeden Fall mal zu einer der Inseln rüberzufahren.
Als wir zurückkamen, machte Nils mit allen Willigen Yoga. Meine Jungs kamen leider zu spät, um das Spektakel verfolgen zu können.
Um nicht zwischen die anderen Schüler auf dem Wasser zu geraten, beschloss ich mit meiner Eventgruppe weiter hoch zu laufen, was ein Riesenfehler war. Tiefer Schlamm, ewiges Wassertrampeln und teilweises Feststecken machten die erste Stunde aus. Welch Zeitverschwendung. Als wir dann endlich einen halbwegs passablen Punkt fanden, übten wir den bodydrag mit Brett und auf Grund des leichten Windes auch noch downloops. Ich legte vier vor und forderte die Truppe dann heraus mehr zu schaffen. Es zählte nur, wenn der kite auch sicher wieder auf 12 Uhr rauskam und nach kurzer Zeit entwickelte sich ein wunderbares Spiel daraus. Einmal landete der kite ohne Luft, sodass wir gleich noch die self-rescue mit einbauten, als auch Start und Landung auf dem Wasser übten. Den luftleeren kite als auch die zwei Bretter schleifte ich dann an Land und die Truppe übte fleißig weiter. Roland schaffte wohl noch fünf loops und es ist auf jeden Fall eine Superübung um Leute bei Laune zu halten und die Schirmkontrolle zu verfeinern.
Nachmittags kam Timo an, Lauras Bruder und er ist eine gute Bereicherung unserer kite Lehrer Truppe.
Abends holten mich die Jungs ab und wir sind nach Masalla zum Abendessen gefahren. In einer kleinen, feinen Gasse fanden wir das passende Restaurant und bis auf die kaugummignatschende Bedienung war es ein einfach perfekt. Der Koch bastelte leckeres Essen, Witze aus alter wie neuer Zeit wechselten sich ab, neue Themen kamen dazu und wenn wir nicht gerade mit den Messern beim Schneiden der Pizza unseren eigenen kleinen Ätna Ausbruch simulierten, hielten wir uns die gefüllten Bäuche vor Lachen. Es herrschte eine super Stimmung bis zur letzten Sekunde und ich bin dankbar solche Momente niederschreiben zu können. Die Geschichte über den Knackarsch des Badehosenverkäufers werde ich gegebenfalls noch prüfen und die mitgenommene Calzone wie auch Schokoladenpizza(!) schmeckten noch am nächsten Morgen. Drei Umarmungen später trennten sich unsere Wege – doch die Fortsetzung ist garantiert.
2017-05-23
Kein Wind war angesagt und kein Wind war da. 14 Uhr trafen wir uns am Spot und Dominik erzählte, dass der Spot jetzt doch eventuell eine eigene Station bekommen würde. Die ehemaligen Fischzuchtbetonanlagen sollten als Fundament im nun Naturschutzgebiet dienen. Auf dem Weg zur Gruppe habe ich mir ein herausstehendes Eisen in den Fuß gerammt. Traumhaft.
Es ging dann mit der Eventgruppe und einigen Anderen langsam Richtung „Heiße Quellen“. Die Fahrt mit Julia und Timo erwies sich für Timo und mich als kleine Tour des Schreckens. Welch Fahrkünste.
Wir erreichten die Quellen lebend und nach kurzer Verwirrung, ob denn nun Bezahlbad oder freie Natur, erreichten wir die stinkenden Quellen. Ähnlich wie auf Island kam die Hitze im Doppelpack mit den Schwefelgerüchen. Wir sammelten uns alle in einem Becken, wanderten über schöne kleine Pfade in der Felsschlucht weiter zu anderen Quellen, genossen die unterschiedlichen Temperaturen und schmierten uns warmen Lehm ins Gesicht. Sehr schön ist es auf jeden Fall und sollte man besucht haben. Auf dem Rückweg gab es eine ähnliche Fahrweise, doch fühlt es sich diesmal auf dem Rücksitz nicht halb so schlimm an.
Zu Hause haben wir angefangen das Stroh zu verbrennen, um Dünger und Fläche zu erhalten. Dann noch ein paar Dehnungsübungen und bis 1:30 Uhr mit Warcraft verbracht. Gute Nacht.
2017-05-24
11:00 – 18:30 Event
Heute Morgen haben Laura, Nils, Timo und ich den Gummibärensong gesungen, gefolgt von Chip, Chip und Chap und Kaptain Balu. Kindheit ist was Feines.
Am Spot habe ich meine Eventgruppe ermuntert gleich zügig aufzubauen, denn wenn erst einmal alle auf die Idee kommen, ist es schnell überfüllt und die Leinen liegen kreuz und quer. Gedauert hat es dann doch recht lang bis alle im Wasser waren. Alle fünf fahren mehr oder weniger gut und schaffen den Wasserstart relativ sicher.
Mit Thomas ist ein neuer kite angekommen. Der 11er Breeze wurde auch sogleich von Laura getestet und von Dominik bejubelt obwohl kein Vergleichskite am Himmel war. „Wie sie Höhe zieht“. Kurz danach auf 11er Bandit umgestiegen und genauso Höhe gezogen. Laura war nicht so begeistert, höchstens von der Bar, doch die war auch neu. Wenn die erstmal ein Jahr in der Schulung genutzt wurde, ist die auch nicht mehr so schön. Mittlerweile hat sich die Begeisterung auf bei Dominik gelegt. Wir waren heute wieder den ganzen Tag draußen. Einziger Vorteil ist nun, dass jeder einen kite hat und ich zwischen ihnen hin- und herfahren kann.
Roland ist am Ende des Tages Höhe gefahren und wir sind gemeinsam bis hinüber zu den Türmen. Dort haben wir angehalten und die Landschaft genossen. Als wir auf dem Rückweg waren, dachte ich daran, wie es vor einem Jahr mit Christian war. Wir haben es ebenso gemacht und während ich diesen Gedanken verfolgte und auf Roland vor mir guckte, musste ich schmunzeln. Haltung, Statur und Haarschnitt passen auch ganz gut. Auf jeden Fall bin ich superglücklich hier.
Sebastian und Markus sind mittig raus und Martin und Stefan gaaaaanz weit unten bei den Tschechen. Na zumindest ist nichts passiert. Ich hatte einen 14er Schirm und war überpowert. Vorteil ist: hingestellt und Höhe gefahren. Mit zwei Schlägen war ich wieder oben an der Station. Die Strecke von oben nach unten und wieder zurück habe ich heute jedoch mehrfach zurückgelegt.
Abends wurde an der Villa gegrillt. Salvatore wollte nicht, musste allerdings reinfeiern. Alle Anwesenden sangen ihm ein Geburtstagsständchen.
2017-05-25
Off
Es stand fest, dass es keinen Wind geben würde und normalerweise ist ein Event 5 Tage lang mit freier Zeit ohne Lehrer am 6. Tag. So also gab es für uns am Samstag kein frei, dafür heute. Ich nutzte die Zeit und fuhr zur Villa, um mal meine E-Mails zu checken, sortieren, löschen, etc. Salvatore arbeitete ebenfalls und ich bekam zwischendurch Gesellschaft von Carla und wurde bewirtet von der Mama. 13 Uhr wollte ich wieder heim, doch es sollten wohl Techniker um 15 Uhr kommen, die den Weg zu uns nicht kannten. Ergo wartete ich bis … 16 Uhr und lotste sie zu uns, nur um mitgeteilt zu bekommen, dass sie nichts machen könnten. Nils regt es am Meisten auf immer noch kein Internet zu haben. Ich habe ja meine SIM Card. Hihi.
2017-05-26
11:00 – 19:00 Event
Der Wind startete heute böig mit Windrichtungswechseln von „parallel zum Ufer“ zu ablandig. Eine Windrose sahen wir ebenfalls vom Land aus Sand Richtung Wasser wirbeln. Zum Glück und entgegen unserer erhofften Schadenfreude, erwischte es niemandem auf dem Wasser. Meine Schüler schickte ich dennoch raus. Übung macht den Meister. Dank des sich drehenden Windes machte Sebastian das einzige Mal diesen Urlaub Höhe.
Weil sie Angst hatten da draußen allein und ohne Lehrer zu sein hatten wir beschlossen, dass nur 50 Meter gefahren werden und dann wird wieder zurückgelaufen wird. Im Endeffekt hat sich nur Roland, der Höhe fahren konnte, darangehalten. Sebastian, Markus, Stefan und Martin sind alle weiter unten gewesen. Ich fuhr nach unten, um sie herauszufischen und es erwischte mich wie sie die unsichtbare Linie. Unterhalb dieser Linie war kein Wind, oberhalb war er stark vorhanden. Richtung merkwürdig. Lief ich ein paar Meter hoch, konnte ich den Schirm ohne Probleme starten, erbarmte ich mich nochmal tiefer, um denjenigen der aufgab zu laufen und es nochmal versuchte, wodurch er noch mehr Höhe verlor, zu ermahnen hochzukommen, fand ich mich erneut im Windloch wieder. Irgendwann schafften wir es dann doch hoch und Sebastian und Markus machten erstmal Pause. Ich holte mir ein Brot und aß es beim kiten – auch schön.
Martin musste ich unten mit einem self-rescue rausholen – er war kurz vor Masalla. Viel Spaß beim Laufen. Dabei habe ich gemerkt, dass meine Knie die dauerhafte Belastung im Event nicht gutheißen. Wird Zeit für ein wenig Ruhe.
Markus fährt im zweiten Teil dann Höhe. Ich bin vor ihm gefahren, habe ihm gezeigt sich richtig reinzulegen und Widerstand zu geben und schon klappte es. Hat einfach „klick“ gemacht. Ich habe mit ihm gejubelt.
Weiter draußen habe ich dann noch einen mit einem gerissenen Schirm entdeckt und ihm angeboten sein Brett reinzubringen. War ein Fehler. Habe vergessen wie schwierig der Bretttransport ist bzw. wie anstrengend die Bar nur mit einer Hand zu halten. Ganz wichtig ist es das Brett parallel zur Wasseroberfläche zu halten, denn sonst ist der Windwiderstand so enorm, dass man sogar Höhe verliert.
2017-05-27
11:00 – 18:00 Event
Heute mal zur Abwechslung vor den ersten Gästen am Spot und Nils hat uns zu morgendlichen Dehnungsübungen motiviert. So standen wir also zu viert im Kreis (Laura, Patrick, Nils und ich) als Christian mit Gefolgschaft ankamen.
Roland war gestern schon abgereist und so brauchten wir nur noch vier (pinke!) kites. Ich habe den 11er Breeze ausprobiert, nur um festzustellen, dass es nichts Besonderes festzustellen gab. Fliegt sich wie ein Bandit, nur das andauernde Geflatter durch die fehlenden Querstruts nerven.
Da sowohl Stefan, Martin, als auch Markus und Sebastian mittlerweile fahren konnten, habe ich in ihrer Pause erlaubt mit Christian zu fahren. Wurde auch mal wieder Zeit, denn das letzte Mal war ich El Gouna zu Silvester. Gestrahlt haben wir. Alle beide. Wie zur Bestätigung flog eine Möwe neben uns mit.
Letztes Jahr erreichten wir nur knapp die erste Insel und unser Fortschritt wurde sichtbar als wir auf der anderen Seite der Lagune ankamen.
Christian hat sich dann vorgenommen Kristina zu unterrichten und ich konnte es nicht lassen mich kurzzeitig einzumischen. Zumindest erkannte er schnell, dass es doch ein wenig Arbeit ist, als er hinter ihr her durch den Sumpf watete.
Ich bin derweil abgefallen, da ich Stefan und Martin schon wieder weit unten vorfand. Mit Stefan habe ich mich dann kurz ausgetauscht, den Schirm gelandet, dann zu Martin gefahren, geklärt, dass alles in Ordnung ist und bin erneut hochgefahren.
Resultat des Events für mich: Fünf Anfänger und vier fahren Höhe. Ich find das gut.
Höhe fahren am Ende des Tages war dann nochmal eine Qual für mich, aber der Tag an sich sehr schön.
2017-05-28
12:00 – 14:00 Stefanie (2h IT)
In Gedanken bei Roger.
2017-05-29
Ich bin um 09:40 Uhr aus dem Bett, wollte Vorbereitungen für den Tag treffen, doch außer Timo war noch niemand aufgestanden. In der WhatsApp Gruppe stand wohl, dass es keinen Wind gibt und Dominik sich meldet, wenn sich was ändern sollte. Also wieder zurück in mein Zimmer als Christian schrieb, dass er ein großes Brett brauchte und ich ihm das rausgeben soll. Kurze Rücksprache mit Timo: wir fahren erst zur Villa, holen das Brett und nutzen ein wenig Internet und fahren dann weiter zum Lidl. Kaum dort angekommen, bekam ich den Anruf von Dominik: Es ist doch Wind und wir sollen zum Spot kommen. Ergo habe ich Christian das Brett rausgegeben und wir sind zum Spot gefahren. Tatsächlich waren einige kites draußen, also habe ich mir den Neo angezogen und bin rausgelatscht zu Stefanie und Kevin, die schon übten. Sie sollte kurz nur den Bodydrag versuchen, da ging der Wind auch schon runter. Kurz gesagt: er blieb unten und am Spot hatte ich 3 versaute Stunden meines Lebens – leider nicht positiver Art. Wenn man ganz gewohnt zur „Arbeit“ wäre, wäre es mir gar nicht so aufgefallen, aber erst zu denken, dass man frei hat und dann doch hin muss ist nervig.
Im Endeffekt haben wir den Rest des Tages daheim verbracht. Den Einkauf haben Nils und Laura erledigt.
2017-05-30
Off
Blog nachgeschrieben und E-Mails beantwortet. Kopf geschüttelt über die handwerklichen Fähigkeiten von Kitelehrern. Ewig haben wir an der Villa auf einen Transfer nach Haus gewartet – ich hasse Abhängigkeit.
2017-05-31
Off
Egal wer heute zur Villa fahren wird – ich werde daheimbleiben. Habe mich am Laptop amüsiert mit kurzen Pausen im Garten bei Laura und Timo, die sich im Gärtnern versuchten.
Am Abend noch das Rad repariert und erwähnenswert ist eigentlich nur unsere 3-stündige A Capella Einlage zu Timos Playlist. Ich versuche mich gerade zu erinnern, welche Lieder wir gestern Abend vergewaltigt haben, doch ist mein Gedächtnis einfach zu schlecht. Sting – Englishman in New York ist das einzige was mir noch einfällt.