2017-04-01
Wir hatten wenig zu tun und der Wind war auch nicht der Beste. Ich hörte schon vor ein paar Tagen was über eine – bei hoher Welle – entstandene Salzwasserlagune im Westen der Insel und heute erkundeten Ralf und ich sie. Hat richtig Spaß gemacht mal wieder im Flachwasser fahren zu können. Wir waren die meiste Zeit allein, nur Mitu störte ab und an bzw. seine Kameracrew die überall Position bezogen und ihn filmten. Ich bin die Lagune ein Stück heruntergefahren und konnte dort für mich allein fahren. So gestrahlt vor Freude hab ich schon lang nicht mehr.
Rida hatte mich eingeladen am Abend mit ihm durch die Clubs zu ziehen und ich wollte früh ins Bett. Leider klappte das nicht ganz, so dass ich nur von 21 – 23 Uhr vorschlief und um 23 Uhr völlig verstört vom Wecker hochschreckte. Duschen, anziehen, los. An der Calema Bar traf ich dann nicht Rida, doch Kristina, Ricardo und Stefan. Was mich in der Bar am Meisten wunderte waren die vielen schwarzen jungen Männer, die mit älteren weißen Frauen tanzten, wobei mir Rida am nächsten Tag erklärte, dass dort nichts lief, sondern sie wirklich nur Tanzstunden nahmen. Anders und da stimmte er mir zu war es bei den vielen weißen Männern mit den schwarzen Mädels. Die Musik war Bachata/Salsa geprägt doch bis auf Bailando brachte mich nichts zum Tanzen. Als Kristina nach Haus ging, gingen wir drei rüber zum Pirata. Ich hatte mir ähnlich der Clubs in Cuba Salsa und Raggaeton vorgestellt doch am Ende war es eine große Disco mit technolastiger Musik. Ziemlich viele weiße Touristen und auch hier kein Rida. Generell aber auch noch ziemlich leer gegen 2 Uhr nachts, so dass wir wieder zurück in die Calema Bar sind, in der uns Stefan nach kurzem Umweg ins Hotel mit Kinder Country versorgte. Bevor wir ein erneutes Mal (3 Uhr) zum Pirata gingen, machten wir noch einen kleinen Abstecher in den Calema Club. Einheimische müssen hier Eintritt zahlen (nehme an nur die Kerle) und somit gab es eine Frauenquote von 70%. Irgendwann tauchte eine leicht bekleidete Tänzerin auf, die von Stange zu Stange wanderten und akrobatische Posen vollführte. Faszinierend war dabei weniger der Tanz, von dem ich kaum etwas sah, denn vielmehr die dutzenden Frauen, die sich die besten Plätze sicherten und das Mädel mit Jubel und Geklatsche anfeuerten. Herrlich witzig.
Um so langweiliger war es dann im Pirata. Die Musik wurde nicht wirklich besser und ich hätte den gleichen Schuppen auch in Berlin oder Hamburg finden können. Gegen 4 Uhr bin ich dann nach Haus getapst, um die zwei Stunden Schlaf noch mitnehmen zu können. Rida schrieb mir 6 Uhr morgens eine Mail. Er ist eingeschlafen.
2017-04-02
Ich hatte den Eindruck mich recht gut zu halten, doch war ich natürlich völlig übermüdet. Ricardo und Stefan ging es nicht anders. Am Nachmittag habe ich mich trotz wenig Wind vom Ralf noch dazu überreden lassen rauszugehen mit einem 12er. Nachdem zuerst die Leinen an der Bar zu kurz waren und mir der Schirm ständig mit Backstoll vom Himmel kam, war nach Auswechslung der Bar dann auch nicht mehr genug Wind da, um überhaupt etwas zu reißen. Ralf und ich haben 30 kg Gewichtsunterschied. Kein Kommentar. Man stelle sich ein kleines Kind vor, dass sagt „Ich hasse Onkel Ralf.“ So ähnlich war es bei mir.
2017-04-03
Der Seb freute sich seit einer Woche aufs Surfen am Monte Leao (Löwenberg) und ergo war die Abfahrt heute mal pünktlich. Wir hatten die Bretter für die Gäste schon am Vortag vorbereitet und sind relativ planmäßig losgefahren. Ich saß wie immer hinten doch nochmal fahre ich nicht mit wenn die Bretter drauf liegen. Man wird komplett durchgeschüttelt und bekommt ständig die Finnen ins/ans Bein. Es war dann aber wohl nach Einheimischenaussage die größte Welle seit 15 Jahren und entsprechend begeistert war Seb. Er war dann auch schon in der Welle bevor die Gäste ankamen. Wir wiesen jedem ein Brett zu und die erste Schicht draußen übernahm ich. Das Team hatte viel Spaß, die Gäste weniger. Wellenreiten ist anstrengend und nicht jedermann will so viel für kurzen Spaß investieren. Ich konnte das gut nachvollziehen, war ich selbst auch nur drei, vier Mal am rauspaddeln und habe mich dann reintreiben lassen. Mehr Fitnessübung als wirkliches Wellenreiten. Reichte mir aber auch völlig aus und habe es trotz kurzer Zeit im Wasser sogar geschafft fünf Seeigelstacheln mitzunehmen. So hat jeder an dem Tag etwas mitgenommen. Sehr positiv endete der Arbeitstag für mich: mit Feierabend gegen 14 Uhr.
2017-04-04
11:30 – 12:45 Ina (1h IT)
Mir wurde gestern noch von Miha gesagt, dass ich eine neue Schülerin hätte. Zum Glück kam es dann nicht so schlimm wie befürchtet und Ina und ich kommen denke gut klar. Schirmsteuerung ging jedenfalls recht gut trotz des wenigen Windes. Einziger Vorfall heute war der, dass sich die Leinen verwickelten und mir der kite mehrfach im Sand loopte. Nachdem er sich so halb beruhigt hatte und für den Moment stillstand, habe ich mich vom kite gelöst und bin ihn fangen gerannt. Für die Gäste war das wohl der einzig interessante Moment heute. Gern doch.
Den Rest des Tages hab ich mich gelangweilt. Auch mal schön.
Abends gab es Fisch in geselliger Teamrunde.
2017-04-05
09:30 – 11:00 Ina (1h IT)
13:00 – 14:30 Ina (1h IT)
2017-04-06
09:30 – 11:00 Ina (1h IT)
13:30 – 15:00 Ina (1h IT)
Heute Morgen gab es mal wieder Stress. Grund war, dass ich sah keinen freien Tag in der nächsten Zeit zu bekommen, da die Schüler sich super in ihren Ankunfts- und Abfahrtszeiten abstimmten. Im Endeffekt hat Seb dann Miha einen Schüler zugeteilt, was bzgl. Freien Tagen Blödsinn war, aber egal. Wir haben einen Einleiner-Drachen nun ca. 80 m über der Station fliegen, der für Werbung sorgen soll. Ob das klappt ist fragwürdig, doch ist es etwas Neues und jeder mag es.
Ina hat sehr gute Fortschritte gemacht die letzten Stunden und ist nun beim Wasserstart angelangt. Leider hat sie sich heute den Finger leicht verstaucht, aber konnte am Nachmittag schon wieder gewohnt gut weitermachen, also passt alles. Ich mag es nicht, wenn sich ein Schüler verletzt. Schlecht für mein Karma. Doh.
2017-04-07
14:30 – 16:00 Ina (1h IT)
Welch guter Beginn in den Tag. Bin früher aufgestanden, um die Bettwäsche in die Maschine zu hauen und aufhängen zu können. Hat auch super geklappt. Inwiefern jetzt 30 Grad bei Bettwäsche sinnig sind oder nicht lässt sich daheim diskutieren. Der Pickup war erstaunlicherweise mal 10 nach 8 startbereit. Später hörten wir, dass Carla daran Schuld war, denn sie wollte wohl schon gegen 7 Uhr 30 zum Kindergarten und stand mit Rucksack bereit an der Tür, drängelnd. Loopi hat mir ein paar Kratzer mehr verpasst, als ich sie festhielt, so dass sie nicht vom Wagen springen und den andern Hunden hinterherjagen würde. Doch wie soll ich ihr böse sein. Sie schleckte mir dafür auch zweimal übers Gesicht. Die Musik in meinen Ohren war vom Feinsten, der Wind blies kräftig aber dann doch irgendwie sanfter als sonst in mein Gesicht und ich genoss die Fahrt zur Station sehr.
An der Station gab es kaum was zu tun und man döste gemächlich vor sich hin. Der Wind schien auch nicht so richtig loslegen zu wollen und dies lag nach einhelliger Meinung an Thomas (KBC Chef). Sobald dieser 11:30 Uhr losfliegen würde, käme der Wind nach dieser mauen Woche wieder (er kam, doch erst gegen 13 Uhr). Den für mich einzig interessanten Gesprächteil zitiere ich hier mal:
Sebastian: „Thomas erzählt mal einen Schwank aus seinem Leben.“
Thomas (vom Handy aufguckend): „Bei mir gibt es nichts außer Terror. Wobei es wie mein Leben ist. Überall geht etwas kaputt und keiner will es gewesen sein. Keiner hält sich an Absprachen, alle machen was sie wollen. Wenn mich einer fragt, wie es mir geht: Syrien.“
Mit Marius habe ich mich über die unerhörte Strandbekleidung einiger Damen aufgeregt.
14 Uhr sind Ina und ich dann nochmal raus, um den Wasserstart zu üben und anschließend kam ich sogar selbst nochmal raus. Erst mit waveboard und dann mit twintip. Hat beides ganz gut gepasst und Spaß gemacht. Auf dem Rückweg dann mit Jules allein auf dem Pickup gesessen und wir haben uns über Sprünge und erste „Höhe-fahr“ Erfahrungen ausgetauscht – sehr angenehm.
Zu Hause dann festgestellt, dass Miha nicht da ist – STURMFREI!
Eeeeeewwwwwwig heiß geduscht und dabei Mucke gehört. Miha hat mir wunderbare „Ghettofunk“ Mixe gegeben, die gerade in ordentlicher Lautstärke die Nachbarn beschallen. Meine tänzerischen Einlagen beim Rührei-Abendbrot vorbereiten hat zum Glück niemand gesehen – doch sie waren Travolta ebenbürtig!
Welch ein Tag!
2017-04-09
12:00 – 13:45 Eva und Matthias (1,5h BC)
15:00 – 16:30 Eva und Matthias (1,5h BC)
Heute kam ein nicht ersehnter Basiskurs an. Ich hoffte auf einen freien Tag, doch wird dieser in der nächsten Zeit nicht kommen. Nach anfänglichen Problemen mit dem Transfer der beiden kamen sie dann leicht verspätet doch noch via Taxi an der Station an. Elli befürchtete Probleme, doch die beiden sind lieb und pflegeleicht. Eva hat, wie ich ihr direkt sagte, die schlechteste Motivation überhaupt (neben ihrem Mann mitzumachen), doch werden wir den Kurs gemeinsam durchziehen. Matthias erläuterte einige youtube Videos gesehen zu haben und gespannt auf das reale Erlebnis zu sein. Die ersten Versuche am Schirm zeigten, dass Matthias auf Grund seiner Motivation und Evas Respekt, schneller Fortschritte machen würde.
2017-04-10
10:30 – 12:45 Eva und Matthias (2h BC)
14:30 – 15:45 Eva und Matthias (1h BC)
Auf die Frage, was das BC an der Stundentafel zu bedeuten hätte, erfanden Marius, Matthias und ich den Brofessional Kurs. Ein Kurs geführt von Professionellen, die sich in brüderlicher Manier um die Profis vor Ort kümmerten oder so ähnlich…
2017-04-11
10:30 – 12:45 Eva und Matthias (2h BC)
14:00 – 15:15 Alex (1h IT)
Eva und Matthias durften mit mir den Bodydrag im eisig kalten Wasser durchführen. Wir haben seit 4-5 Tagen keine Sonne mehr und es war echt kalt heute. Langer Neoprenanzug war zum Glück dabei und beide absolvierten die Übungen ganz gut. Ich bin immer erst mit einem rausgegangen und habe sie nach absolvierter Übung im zweiten Durchlauf einsam zweisam rausgehen lassen. Spaß für die ganze Familie.
In der Mittagspause durfte ich mal wieder die Schüssel auslecken mit dem Rest des Brownieteigs. Soleil ist ein super Koch und das nicht nur, weil ich die Reste haben durfte. Schade, dass wir uns kaum verstehen. Ich glaub mit ihm könnte ich mich gut unterhalten.
Alex ist neu an unserer Station und war vorher schon 8h an Mitus Station. Mit dem Lehrer dort war er mehr als unzufrieden und hat als Vergleich wohl seinen ersten Lehrer aus Südafrika. Nach unserer ersten Stunde strahlt er und ist wohl rundum zufrieden. Passt.
2017-04-12
10:30 – 12:00 Eva und Matthias (2h AC)
12:15 – 13:15 Alex (1h IT)
14:30 – 16:45 Alex (1h IT)
Sonne. Endlich und die Stimmung ist bei allen sofort besser.
Wir haben übrigens seit einer Woche einen Einleinerdrachen am Himmel. Die Leine ist ca. 80 m lang und der Drachen wird morgens mit zwei Mini-KBC-Fahnen gestartet und abends runtergeholt. Soll von 6 – 28 Knoten fliegen und bei größer 28 Knoten dann langsam runterkommen. Loopi bellt ihn jeden Morgen aufs Neue an und wird nicht müde dabei. Heute war also der erste Tag an dem der Drachen runterkam und wir ihn wieder abgebaut haben. Meiner Schlussfolgerung, dass wir über 25 Knoten nicht schulen würden und ich selbst raus könnte, um mal zu fahren, kam Sebastian leider nicht nach.
Es geht also los mit dem Kurs Brofessional II.
Mit dem 7er Schirm wollten wir raus, was zu groß war. Der hat gezogen wie n Großer. Also ein 6er Schirm und selbst der war grenzwertig. Vielleicht sind die Vorgaben nicht ohne Grund da. Ich konnte mit dem 6er Schirm in Cowboyhaltung sogar Höhe fahren, was mich stolz machte. Es waren später einige mit größeren Schirmen draußen und ich war, bis auf einen 40 kg Jungen, der einen 5er Schirm fuhr, mit dem kleinsten Schirm draußen und fuhr super Höhe. Schulterklopf.
Jedenfalls sind Eva und Matthias mit dem Bodydrag als Wiederholung gestartet und nachdem Matthias ein paar Versuche so lala geschafft hat, ist Eva sauber zweimal raus- und reingefahren. Richtig gut.
Wasserstart hat dann bei Matthias besser geklappt, denn Eva hatte Probleme mit dem Brett, doch war der Wind nicht wirklich gut für die beiden.
Die zweite Session am Nachmittag haben wir dann sein lassen, da der Wind noch weiter zunehmen sollte.
Dafür bin ich mit Alex noch raus, was damit endete, dass er den Schirm nach geglücktem Wasserstart im Meer versenkte. Das Tuch war gerissen und da Alex schlecht hörte und scheinbar auch schlecht sah, versuchte er mit dem gerissenen Schirm auch noch an Land zu draggen, statt auszulösen und den Schirm sanft an Land treiben zu lassen. Beim Schirmwechsel kam es dann mit Sebastian zu einer Diskussion über die beste Wasserstartübung. Mit Mo war ich übereingekommen, dass von 13 auf 10 Uhr die sanfteste und am besten zu erlernende Art war, welche am wenigsten Schaden am Schüler anrichtet. Nun war mir als einzige Alternative die alte Schulung von 12 mit Powerdive Richtung Wasser bekannt, welche ich auf keinen Fall anwenden wollte/will. Sebastian ist für einen Powerdive mit sofortigem Rücklenken auf 12. Soll besser für den Start sein und nebenbei auch noch fürs Material. Der Bodydrag mit der Variante habe ich dann bis zum Ende der Stunde Alex machen lassen. Ging gut. Es geht darum, dass man durch die Bewegung nur aufs Brett kommt und noch keine Fahrtrichtung vorgibt.
Nach der Stunde bin ich mit dem 7er Schirm noch draußen geblieben, um die Variante mit allen möglichen Schülerfehlern zu proben. Beide ausgestreckte Beine, zu viel Zug an der Bar, zu viel nach vorn lehnen, zu kleine und zu große Lenkbewegung, etc. Bin ein paar Mal im Wasser gelandet, ging aber auch ein paar Mal gut losgekommen. Wenn man es richtigmacht, steht man voll auf dem Brett und kann danach mit kurzem Lenkeinschlag die Fahrtrichtung vorgeben und wie angekündigt fährt man auch sofort mit besserer Geschwindigkeit los. Da ich allerdings weiß, was ich tue, werde ich morgen meine Kaninchen die Alternative ausprobieren lassen und schauen, ob es vielleicht auch meine neue Methode wird. Auch muss es das Leichtwindszenario überstehen, denn bei dem Wind heute konnte man kaum anders als aufs Brett zu kommen.
Endlich mal was Spannendes passiert.
2017-04-13
10:30 – 12:00 Alex (1h IT)
12:00 – 14:30 Eva und Matthias (2h AC)
15:30 – 17:00 Alex (1h IT)
Hat funktioniert! Ich habe Alex im Bodydrag den neuen Start ausprobieren lassen und er kam ein paar Mal richtig gut hoch. Er war fast schon beleidigt, als ich ansagte, dass die Zeit rum war.
Eva und Matthias mussten auch Testkaninchen spielen. Bei Eva ging das wesentlich besser als bei Matthias, wenn, ja wenn sie es ins Brett schaffte. Dafür waren vier, fünf Versuche in denen sie im Brett blieb hintereinander so, wie ich das gern hätte. Sehr schön. Was bei beiden mittlerweile richtig gut klappt ist die Kitekontrolle, das Händeln des Schirms, wenn dieser doch mal kurz im Wasser liegt und die bodydrags, ob rein oder raus. Bin sehr zufrieden.
Alex betonte am Abend nochmal, wie egal ihm die Stunden seien – Hauptsache er mache Fortschritte. Ich hoffe trotzdem für ihn nicht, dass es sich um einen lineraren Fortschritt handelt.
2017-04-14
09:30 – 12:00 Eva und Matthias (2h IT)
12:15 – 12:45 Alex (1h IT)
Nach dem gestrigen Tag und kaum kites am heutigen Tag am Himmel, waren wir der Meinung, dass der Wind nicht ausreichen würde. Wurden dann schnell eines Besseren überzeugt. Bin mit Eva und Matthias mit einem 12er raus und habe diesen nach ein paar Versuchen auf 10 herunterkorrigiert.
Matthias stand mit dem 12er schon und fuhr munter drauf los. Seine allgemeine Begeisterungsfähigkeit in Ehren, doch ich glaube, dass diesmal sich Eva mehr für ihn gefreut hat. War schön zu erleben. Für Eva war es auf dem Wasser leider dann frustrierend. Das Problem ins Brett zu kommen besteht, das Problem des Wasserstarts eher nicht, doch leider bedingt das eine das andere. Doch haben Matthias und ich sie ebenfalls ein paar Mal auf dem Brett stehen sehen.
Alex stand schon bereit und war voll motiviert loszulegen. Ich habe mir fix zwei Kokosbrote geholt und ihn dabei den Schirm neu sortieren lassen. Zum Glück hat er einen Hang zum einseitigen Dialog, so dass ich dann doch noch in Ruhe vor mich hinmampfen konnte. Auf dem Wasser gab es noch kleinere Korrekturen, doch ist er sehr motiviert und setzt die Übungen gut durch. Erstaunt war ich, als er nach dem zweiten Mal aus dem Wasser kam und mir mitteilte, dass es für heute reicht. Er hat wohl brennende Oberschenkel und insgesamt massig Muskelkater. Ha. Ersten Schüler kaputt gespielt.
Der zweite Teil sollte unterteilt werden, so dass Matthias mit Miha und Eva mit mir rausgeht, doch im Endeffekt kam Miha vom Wasser und meinte, dass der Wind weg sei. Wir warteten dann bei einer interessanten Unterhaltung über den Glauben auf Wind, doch wollte der nicht hören. Versucht haben wir es dann doch nochmal und das war zumindest von der Unterhaltung her der spaßigste Teil seit langem. Eva wurde im hüfttiefen Wasser das Brett angezogen und dann rauschte sie davon. Bis der Schirm im Wasser lag zumindest. Matthias und ich probierten dann beide Startvarianten (12 auf 12 und 13 auf 10) aus und zumindest ich entschied mich für 12 auf 12. Hat also den Leichtwindtest ebenfalls bestanden. Beide waren noch super motiviert, als mir der Schirm fast am Strand abstürzte und wir abbrechen mussten. Den Weg zurück zur Station legten ich dann loopend zurück.
Zum Abschied gab es noch ein Foto mit den beiden und man sieht sich ja immer zweimal im Leben!
Am Abend waren wir alle kurz bei Sebastian und Aga zu Haus, um auf merkwürdige jeder-darf-eine-Ecke-des-Kuchens-anbeißen-Art den Geburtstagskuchen von Marius zu essen und anschließend zu Phil, dem kite-Reparateur, zum Barbecue auf die Dachterrasse zu gehen. Pfeffersteak und Hähnchenspieß waren sehr lecker und der Abend endete mit meiner Vorfreude auf den kommenden freien Tag!
2017-04-15
Off
Ist das schön! Ausschlafen oder so, denn ich bin mal wieder um 7 Uhr aufgewacht. Dann war Miha auch noch zu Hause, aber er hat den Balkon genutzt und ich den ganzen Tag in der Bude gehockt. Na nicht den ganzen Tag. Nachdem die Bude gereinigt war, inklusive Mihas Balkon, habe ich mich mal kurz draußen umgeschaut und beim Bäcker endlich mal wieder Schokobrot gefunden und am Strand zum Sonnenuntergang gemampft. Jetzt gibt es noch ein paar Eier, vielleicht einen Film und dann ab in die Heia. Morgen gibt es glaub Kinderschulung. Das wäre fein.
2017-04-16
09:30 – 11:00 Alex (1h IT)
11:30 – 14:00 Jil und Maz (2h IT)
14:30 – 15:45 Alex (1h IT)
Am Morgen ging es mit Alex raus und er fuhr 20 Meter! Zwar komisch und im Hocken, aber er fuhr. An der Station ist mittlerweile bekannt, dass Alex wohl schwul ist. Mein Schwulenradar, das Schlechteste der Welt, hat es mal wieder nicht mitbekommen. Seit jedoch die Katze aus dem Sack ist, kommt es umso deutlicher zum Vorschein. Witzig ist es so oder so mit ihm.
Heute war also meine Kinderschulung dran und es war genauso wie erhofft. Ich hatte viel Spaß (die Kinder auch) und sie lernten in einem super Tempo. Wir haben uns erst einmal in den Sand gesetzt und mit dem Trainerkite geübt, um danach gleich mit einem 7 qm kite und kurzen 10m Leinen weiterzumachen. Hat gut geklappt und Maz ist auch super interessiert. Jil auch, jedoch ist der größte Unterschied, dass sie alles mit einem „ah“ und „oh“ kommentiert. Wenn ihr der Schirm abhaut, dann heißt es „nein, nein, nein“. Ich mags. Ein, zweimal ist sie abgehoben und hing dann mal eben 2m in der Luft an meinem ausgestreckten Arm. Elli stand strahlend auf unserer Dachterasse und schaute zu. Ich glaube sie hatte genauso viel Spaß wie ich.
Alex hat die Zeit mitgebracht und wir sind an der Station nun Zeit-Leser geworden. Ein guter Artikel über die Kommerzialisierung des Feminismus als auch der Hinweis auf einen Beitrag von Chimamanda Ngozi Adichie gefielen mir. Den Beitrag von 2013 „we should all be feminists“ sollte man sich wenn möglich mal anschauen/erlesen. Beinhaltet sehr gute Punkte und ist fernab des Extremismus. Ein weiterer Artikel beschäftigte sich mit den neuesten Versuchen den Menschen 200 Jahre leben zu lassen. Es ist wohl gelungen Greismäusen junges Blut zuzuführen und sie dadurch wieder fit im Körper als auch Geist werden zu lassen. Das Thema beschäftigt mich seitdem. Sollte man oder besser nicht.
Zu Haus angekommen dann der Schock. Wir haben keinen Strom und kein Wasser. Ich bin dann bei Teresa, Elli und Jules bzgl. Toilette, Dusche und Strom untergekommen. Essen machen war auch so eine Sache und da alle Hunger hatten und keiner Lust etwas zuzubereiten, sind Teresa und ich Shawarma holen gegangen. Könnte man mit Döner-holen vergleichen, ist aber wie ich denke ungesünder. Am großen Platz sind wir vorbeigekommen und es war eine Leinwand und ein Beamer aufgebaut. Es lief ein Zeichentrick auf Englisch mit portugiesischem Untertitel und es saßen viele, viele Kinder und Erwachsene davor. Teresa und ich schauten auch einen Moment zu. Am Strand sind wir dann heimgelaufen und ich habe den einen Stein am Sandstrand mit meinem Fuß getroffen – grml.
Wieder daheim ging erneut die Diskussion zu den 200 Jahren los, als auch zu allem anderen möglichen Krams. Erst wollte ich dort schlafen, doch bin ich dann doch noch in unsere dunkle Bude gegangen. Hoffentlich ist es morgen besser. Wie abhängig man doch ist.
2017-04-17
10:45 – 13:00 Sonja und Christian (2h BC)
14:00 – 15:15 Sonja und Christian (1h BC)
15:15 – 16:45 Jil und Maz (1h IT)
Zum Zähne putzen und vorherigem Frühstücken ging es also wieder zum anderen Appartement.
Heute ging ein neuer Basiskurs los. Die beiden haben wohl nur 3 Tage Zeit, wollen aber die 8h vom Kurs machen. Na hoffentlich passt das mit dem Wind und meinen anderen Schülern.
Theorie, Kiteaufbau und Start gingen wunderbar von statten, doch im Moment der Übergabe ging es dann in die Dünen. Müssen wir noch üben.
Jil und Maz waren beide wieder super dabei und haben den kite nach je 1,5h richtig gut unter Kontrolle. Schon erstaunlich, wie groß der Unterschied zwischen Erwachsenem und Kind ist.
Zu Haus hatten wir wieder Strom. Wie schön das ist! Ich habe gleich mal die Dusche genossen und bin durch die Küche getanzt. Wie sehr man Elektrizität vermissen kann.
Bin dann trotzdem noch rüber ins andere Appartement und wir haben Harry und Sally geschaut. War, wie immer, sehr schön.
2017-04-18
10:45 – 12:30 Sonja und Christian (1,5h IT)
15:15 – 16:30 Jil und Maz (1h IT)
Heute war eigentlich ganz knapp geplant. Alex wollte 2h machen, Sonja und Christian 2h und dann noch Jil und Maz mit 2h. Der Wind entschied dagegen. So saß ich mit Alex, er am Frühstücken und gleichzeitig mich unterhaltend und man hätte das auch als Alternative zum kiten machen können. Wir beobachteten die Nachbarstation und windtechnisch schien wirklich nichts los zu sein.
Verschoben haben wir dann auf den kommenden Tag und da Sonja und Christian noch bei der Kitekontrolle waren, konnten wir es zumindest versuchen. Ging dann auch recht gut und hat vor allem Spaß gemacht, da sich beide um einiges verbessert haben. Am Ende war dann leider der Wind soweit runter, dass ich mal wieder loopend zum Landeplatz zurückgerannt bin. Dafür können wir nach aktuellem Stand morgen ins Wasser gehen und da weitermachen.
Nach den beiden gab es Mittag und bis Jil und Maz ankamen habe ich eigentlich nur Zeitung gelesen.
Der Papa kam dann mit Jil und Maz an, sie strahlten wie immer und ich kleidete sie sogleich ein – Aufregung pur, denn es sollte ins Wasser gehen.
Es war zeitweise echt wenig Wind und wir hatten so einige Probleme den Schirm oben zu halten, doch Maz hat sich super angestellt. Jil kam leider nicht zum Zug, doch hatte sie viel Spaß als „Mitgezogene“. Ziel des heutigen Tages war es so lange im Wasser zu sein, bis wir alle mindestens eine Schildkröte gesehen haben. Maz und ich sahen die erste schon vom Strand aus. Jil war bei dieser leider zu beschäftigt damit in den Sand zu malen.
Maz durfte sich vom kite ziehen lassen, während Jil an mir hing und ich an ihm. Er hat seine Sache super gemacht und uns sicher durchs Meer manövriert. Eine Schildkröte war dazu noch so nett sich uns bis auf 5m zu nähern. Sehr sehr schön.
Als wir aus dem Wasser waren und alles abgebaut hatten, habe ich die beiden noch in Teresas und meinen Poncho gesteckt und von Elli kam der Kommentar, ob denn die Uhr ticken würde – liebgemeint. Hmm. Vielleicht.
Auf jeden Fall waren die beiden glücklich, ich ebenfalls und der Papa scheinbar auch. Zumindest kann ich mir jetzt noch ein paar Brownies mehr an der Bar leisten. Ob das so gut ist..
Er hat uns dann noch vier Sektflaschen spendiert, die er wohl noch dabei hatte..? und diese wurde von Elli, Jules und Miha dann geköpft. Die Rückfahrt war sehr amüsant und ich genieße den Abend.
2017-04-19
10:45 – 13:00 Sonja und Christian (2h BC)
14:00 – 15:15 Alex (1h IT)
Sonja und Christian durften heut ins Wasser, obwohl ihre Kitekontrolle es noch nicht hergegeben hätte. Doch wollte ich sie nicht zu sehr enttäuschen und zumindest bei Sonja hatte es gestern ganz gut geholfen sie vom kite abzulenken. Als ich also das Steine-aufheb-wegwerf-Spiel mit ihr spielte, stand der kite sauber in der Luft. Nun also im Wasser, was bei ihr besser klappte als bei Christian. Leider nicht langfristig und so gab es einige Abstürze bei beiden. Der Wind blieb relativ stabil, war jedoch zum kiten selbst zu wenig.
Das durfte dann Alex am Nachmittag feststellen, als wir endlich rausgingen. Frustrierend.
2017-04-20
09:30 – 11:15 Sonja und Christian (1,5h BC)
Der letzte Tag für Sonja und Christian und nachdem am Anfang noch die Demotivation und Frustration vorherrschte, so hielt zumindest bei Christian nach ein paar Versuchen zumindest die Motivation zum Weitermachen an. Viel Wind war nicht, dadurch wurde es ihnen noch schwerer gemacht, aber wir konnten ein paar Schildkröten sichten und ich hoffe es war insgesamt damit ein angenehmes Ende.
Alex habe ich den ganzen Tag über vertröstet, doch wir hatten ein paar gute Gespräche. Zu wenig Wind mal wieder und dazu Muskelkater vertragen sich nicht mit Kiteübungen.
Abends bin ich rüber zu Elli, Teresa und Jules und musste als ITler mit ansehen wie sich Generation Outdooraktivisten mit dem Smartphone beschäftigten und ich also mal Ausnahme statt Regel war. Bin dann nach Haus gegangen an den PC. Haha.
2017-04-21
10:30 – 11:30 Alex (1h IT)
13:00 – 14:15 Alex (1h IT)
Heute war Wind und ich motiviert. Passte ganz gut zusammen und obwohl die erste halbe Stunde von 08:45 Uhr an ziemlich mies war, war ich doch ganz gut gelaunt.
Alex ist zu Beginn der Stunde relativ schlecht gestartet. Zweimal wollte er haben zum Reinkommen. Dann beim dritten Start ist er einfach mal wider Erwarten 100 m gefahren. Wie auch immer. Doch schön. Am Ende zwar gestürzt und das Brett verloren, doch als Sebastian, der auch draußen war, es ihm brachte war er nicht so erfreut. Hatte er alles im Griff. Glaub ich ihm auch.
Ist dann noch ein paar Mal los und fuhr schon ganz gut. Nach einem guten Versuch links als auch rechts kam er dann auch einfach aus dem Wasser und erklärte mir, dass die Stunde ja rum sei (oder?!) und er jetzt rausgehen würde. Herrlich.
Ich bin dann nach ihm raus und es hat wunderbar geklappt. Twintip, Sprünge, Backroll, alles passte und dazu gab es auch noch einige Schildkröten zu sehen.
Die zweite Session mit Alex war dann am Anfang wieder ein kleiner Rückschritt, doch ist das Ziel die Technik zu beherrschen und nicht, wie einige im Wasser, einfach nur zu fahren, weil viel Wind da ist. Das Ende der Session war wiederum ein sehr guter Fahrtverlauf nach links als auch rechts. Bemerkenswert sind der Ehrgeiz, die akribische Selbstbeobachtung und der Drang zur Perfektion. Alex wird die Spanier, mit denen er angekommen ist, schnell im Fortschritt hinter sich lassen, wenn er so weitermacht.
Meine zweite Session war dann weniger vom Erfolg geprägt. Erst war das Waveboard Mist, dann wollte ich auf Twintip wechseln und der Schirm verlor Luft und damit hatte ich dann auch schon keine Lust mehr. Morgen ist auch noch ein Tag.
Abends war ich mit Doro und Alex unterwegs. Zwar nur kurz, aber war recht gemütlich im Calema. Die drei Piloten hatten ihre Stewardessen dabei und Alex half bei der Stilberatung einer Dame. Herrlich. Hab gut gelacht. Am Schönsten war noch die Frage der Dame an die Kolleginnen: „Kennt ihr das? Ihr steht vorm Spiegel, findet es passt nicht alles bestens zusammen, aber ihr macht euch keine Gedanken, denn es wird eh niemand bemerken?“ Tja, nicht mit Alex gerechnet die junge Dame hat.
Da fällt mir ein, dass ich mit Matthias über die Starwars Religion „Macht“ geredet habe. Obwohl ich Freund der guten Seite bin, ist das Mönchsleben dann doch nicht meins. Ist das Leben ohne Liebe eigentlich einfacher?
2017-04-22
10:30 – 11:30 Alex (1h IT)
Wir sind heute nur einmal rausgegangen, da der Wind am Nachmittag nachließ. War auch gut so, denn Alex fuhr gute 50 m links als auch rechts und hat damit den möglichen Hochpunkt erreicht.
Den Rest des Tages packten wir alte kites ein, sortierten die Station und bereiteten alles auf die kommende Saison vor. Die Station wird leer gemacht und nur das nötigste über den Sommer dortbehalten. Zwischendurch gab es Stress mit den Beachboys und zur Ausnahme war ich mal Unterhändler statt Streitpartei. Sehr angenehm.
2017-04-23
Off
Naja nicht ganz off. Der Tag startete zwar mit off, doch wurde er dann gegen 9 Uhr schon zu „oh doch nicht“. Es hatten sich nachts wohl zwei Brüder zum Kiten angemeldet und sie wollten um 10 Uhr vor der Calema Bar abgeholt werden. Ergo hat mich Sebastian abgeholt und wir warteten 5 Minuten vorm Calema, bevor wir dann ohne die Brüder zur Station gefahren sind. Im Endeffekt kam dann kurz später eine E-Mail rein, dass sie die bejahende Antwort zu spät gelesen hätten, nicht überall WiFi hätten und morgen gern kommen würden. Also ging es kurz danach wieder nach Haus.
Den Rest des Tages habe ich gefaulenzt. Durch das Wissen am morgigen Tag arbeiten zu müssen, statt wie geplant frei zu haben, ist die Vorfreude getrübt, aber was solls.
Gute Nacht.
2017-04-24
10:30 – 12:45 Dominik und Jakob (2h BC)
13:45 – 15:45 Dominik und Jakob (2h BC)
Heute soll Miha abreisen und ich habe dann die Wohnung für die letzte Woche für mich allein. Wir haben nur noch drei Gäste an der Station und diese sollten erst um 10:00 Uhr kommen. Wir haben also etwas noch nicht Dagewesenes gemacht und sind alle kiten gegangen. Richtig gute Stimmung war das und mal eine echte Teambuilding-Maßnahme..in der letzten Woche. Alle sind mit dem Waveboard raus und es hat richtig Spaß gemacht hoch und runter zu fahren. Habe zwei High Fives mit Jules und Leo ausgetauscht und einen Low Five mit Elli, die beim Versuch die Wasseroberfläche küsste. Als ich auf Jules zugefahren bin, dachte der an Kollision und versuchte auszuweichen. Im letzten Moment war ihm dann bewusst, dass ich mit Absicht auf ihn zuhielt und das High Five klappte.
Meine neuen Schüler sind Brüder und gut drauf, wissbegierig und vor allem mager in Gestalt. Kleiner Schirm mit 10 Meter Leinen reichte locker aus. Dann auf 17 Meter erhöht und morgen geht es ins Wasser.
Zwischendurch kündigte mir Sebastian an, dass es die letzten Schüler sein werden, ergo habe ich ab Mittwoch frei!
Auf dem Heimweg dann erfuhren wir, dass Miha seinen Flieger nicht nehmen durfte, da es mit der Mastercard anscheinend doch nicht geklappt hatte. Autsch. Nun sind wir also wieder zu zweit.
Ich war am Abend noch drüben bei Teresa, Elli und Jules und habe Eierkuchen genascht. Von all den Dingen, die wir noch machen wollten (Nackt in den Pool des Fashion Beach Clubs, der uns gegenüberliegt, springen, einen Pokerabend veranstalten, auf den Berg an unserer Station klettern, Downwinder nach Haus machen, etc) haben wir also zumindest drei erledigt: In die Pirata Disco gehen (ich für die Truppe), Ellis Eierkuchen essen und eine Teamsession auf dem Wasser haben.
2017-04-25
10:30 – 12:45 Dominik und Jakob (2h BC)
13:45 – 15:45 Dominik und Jakob (2h BC)
Heute Morgen bin ich um 6:45 Uhr geweckt worden durch lauten Ehekrach. Alter Falter! Ich dachte er erschlägt sie oder weiß der Geier. Er schrie, die Frau schrie, das Kind schrie…traute kapverdianische Familie. Auf zur Arbeit, da ists ruhiger.
Die Brüder haben nur zwei Tage Zeit, also wollen wir heute den Kurs fix durchbringen. Ich habe sie gestern auf die Wassersession heute vorbereitet, doch an der Station angekommen merken wir schnell, dass uns heute der Wind im Stich lässt. Sehr, sehr schade. Die enttäuschten Gesichter sind eindeutig. All die mentale Vorbereitung umsonst. Zumindest für den Moment. Dominik wird versuchen mich in Sizilien zu besuchen.
Da der Generator der Station nicht funktioniert, gibt es seit neuestem keine Musik mehr. Ergo durfte ich heute mit Mihas Ghettofunk Musik einspringen. Die Küche kam endlich mal in Bewegung. Duria, Soleil und Eddy legten sich mit Hüftschwung ins Zeug. Ich wette die Speisen schmeckten gleich noch um einiges besser als sonst schon.
Nachdem ich früh Feierabend machen konnte, eigentlich gern geschlafen hätte, ging es gleich weiter bei Teresa, Elli und Jules zum Grillen. Die ganze Mannschaft mit Soleil, Eddy, Leo, Kenny, Clayton, Sebastian, Carla und Loopi waren vertreten um beim Chickenbarbecue und Cocktails Teresas Abschied zu feiern.
Gleich gehen Teresa und ich noch unser vorerst letztes Eis beim Gira Mondo essen.
2017-04-26
Off
Ich hatte tatsächlich frei und habe versucht auszuschlafen. Geht nicht wirklich, denn man ist auch hier im Trott.
Ich bin irgendwann losgewandert, um eine Tauchschule zu suchen, die mir empfohlen wurde. Habe sie nach langer, langer Suche am anderen Ende der Stadt gefunden. Atlantis Star, Nautical School. Werde morgen früh abgeholt und freue mich endlich mal wieder unter Wasser zu weilen.
2017-04-27
Off
Ich bin extra früh los, habe am Vortag mir noch überlegt, was ich alles einpacken muss und stand statt 8:50 Uhr schon 8:25 Uhr am Abholort. War auch gut so, denn aus Langweile schaute ich im Netz nach, welche Vorbereitung man zum Tauchen benötigt und voila: Handtuch vergessen. Also wieder nach Haus und immerhin noch 8:45 Uhr am Treffpunkt.
Das Equipment ist brandneu, wir durften alles anprobieren und dann ging es per Shuttle zum Pier, wo das Boot wartete. Hat alles ganz gut geklappt und mit 5kg Blei, 12l und 200bar ging ich dann mit den anderen (4 Taucher, 2 Instruktoren) runter. Der erste Tauchgang ging zu drei Höhlen, die wohl unterschiedlich groß sein sollten. Bei der ersten machte ich noch den Fehler gleich mit hin einzutauchen. Viel zu eng für so viele ungeübte Taucher. Dunkel war es, doch Karolina gab mir ihre Taschenlampe und man schwimmt in Schwärme von Fischen hinein, die dort alle scheinbar Rast machen, schlafen oder halt auf ankommende Touristen warten.
Bei der zweiten Höhle hab ich dann gewartet bis alle draußen waren. War wesentlich angenehmer. Am Ende des Trips wurden wir noch zu einem Hai geführt, der in einer weiteren Höhle schlief und es sicher total toll fand, dass wir alle durch den Eingang hineinschauten. Da ich viele Faxen machte, stand ich am Ende auf Reserve.
Der zweite Tauchgang ging zu einem Wrack direkt vor unserer Haustür. Wir haben das Wrack zweimal umrundet und ich hatte mich mit den Faxen (bis auf ein paar Handstände und Rollen) und damit mit der Atmung zurückgehalten. Bei 120bar hieß es dann auf einmal wieder hoch und ich zeigte Karolina an, dass ich mir die Tränen kamen ob der verschwendeten Menge Luftreserve. Wir turnten noch ein wenig am Seil herum und ich war zufrieden.
Am Abend bin ich dann nach einem Powernap von 3 Stunden nochmal los, denn es ist Donnerstag und das Funana hat geöffnet. Wollte ich zumindest einmal mitgenommen haben und war auch ganz okay. Kein Vergleich zu Kuba. Anschließend noch weiter in die Calema Bar und dann ging es 5 Uhr endlich nach Hause. Um 6 Uhr war ich im Bett und sowas gab es schon lang nicht mehr. Guten Morgen.
2017-04-28
Off
Nix los mit mir. Schlafe noch innerlich, aber habe die Wäsche angesetzt um den Anschein von Aktivität zu leisten oder einfach nur, weil es mal wieder ran ist!
2017-04-29
Off
Heute Nacht habe ich das erste Mal mit Ohrenstöpseln geschlafen. Der Hund gegenüber hat gejault, als ob er sekündlich neu abgestochen wird. Grausam.
Der Morgen war ein gutes Beispiel für einen gestressten Menschen kurz vorm Abflug. Meine Güte war der Sebastian fertig mit den Nerven. Miha half schon beim Heraustragen und hatte, als sich der Autoschlüssel nicht anfand, zum Glück dann die Idee mal über den Balkon auf den darunter zu schauen. Carla hatte wohl in einem ihrer Wegschmeiß-Momente den Schlüssel übers Geländer geworfen. Wir sind also irgendwann vollbeladen Richtung Station und später hat Miha Sebastian und Anhang zum Flughafen gebracht. Loopi ist jetzt also auch los.
Meinen Flug nach Sizilien habe ich endlich gebucht und kurze Zeit später war dann auch der Akku leer. Handy ebenfalls. Was macht man dann, wenn der Wind nicht eintrifft? Man lässt sich wieder nach Haus fahren. Morgen nehme ich ein Buch mit!
2017-04-30
Off
Buch, Laptop und Handy eingepackt und gemütlich um 9 Uhr zur Station. Nicht ganz so gemütlich war das Aufstehen, denn ich war gestern noch bei einem Straßenfest. Zufällig, ich wusste nicht, dass es stattfindet. Mir haben die Leute zu wenig getanzt, zu viel rumgestanden und zu viel getrunken. War also ein ganz normales deutsches Stadtfest.
An der Station war dann erstmal außer uns keiner, denn die Beachboys kamen erst um 10:15 Uhr mit den zwei Gästen der Station. Dann sind wir mit den kites raus, aber so wirklich toll war es nicht. Liegt aber größtenteils an den kites bzw den ausgelutschten Bars, denn am Wind. Spaß hat es dennoch gemacht.
Zurück daheim habe ich gepackt. Zwei Tage zu früh, aber sollte hier jetzt noch die Revolution ausbrechen – in 20 Minuten bin ich Abfahrtbereit.
2017-05-01
Off
Fängt der Monat toll an – mit frei! Haha.
Ich bin noch ein wenig durch die Stadt gewandert, habe Wäsche angesetzt und mein Boardbag fertig gepackt, nachdem der Neo noch trocknen musste.
Kann morgen also losgehen.
Meine abendliche Runde durch die Stadt verlief mit Besuch beim Gira Mondo optimal. Es gab Panna und das schmeckte vorzüglich nach Marschmellowcreme oder sowas. Los war nichts, so dass ich resümiere: Der 1. Mai ist kein kapverdischer Feiertag.
2017-05-02
(taking) Off
Letzter Tag. Ich beschloss mir hier einmal den Sonnenaufgang anzuschauen. War ein Fehler.
Ein Unterschied zum alten Job ist, dass die Sonne nun immer vor mir aufsteht. Das haben wir miteinander so ausgemacht und es funktioniert sehr gut. Nun bin ich also einmal vor ihr aufgestanden und habe meinen Schlaf sausen lassen. Und dann steht man da also, wartend. In Begleitung eines Hundes, der auf Futter oder Gesellschaft oder beides hofft. Die Wolkendecke vor einem so dicht, dass man auch hätte liegen bleiben können, aber man wartet. Beide Mägen grummeln.
Das Meer in 100 m Entfernung klingt nach entfernter Landstraße, alles sehr idyllisch.
Als die Sonne sich endlich mal dazu entschließt aufzusteigen, hält sie die Hand in Form von Wolken vors Gesicht und nur hier und da sieht man einen Strahl durch ihre Finger blitzen.
In meinem Kopf höre ich Elli ausrufen „Oh ist das schön und die vielen Farben.“ Dabei sind hier gar keine Farben. Na und wenn ich weiter in die Sonne starre, gehen wahrscheinlich meine Augen kaputt. Manchmal denke ich der geborene Romantiker zu sein.
Dann kehre ich heim und mache etwas, was man nicht tun sollte. Doch es ist mein letzter Tag und daher hole ich eine Dose Thunfisch aus dem Haus. Kratze sie sauber meiner Begleitung vor die Füße und belohne damit die Hartnäckigkeit und Gesellschaft. Schleck und weg.